Bugs Bunny hat der Welt noch immer etwas zu sagen. Foto: imago/Everett Collection/Warner Bros

Bugs Bunny ist seit 1940 einer der größten Trickfilmstars der Welt. Aber er ist kein lustiger Hoppler fürs Kinderprogramm. In Bugs Bunny drückt sich auch amerikanisches Selbstverständnis gerade in Krisenzeiten aus.

Stuttgart - Der freche Hase ist hinüber. Schlaff hängt der Körper des sonst keck selbstbewussten und tausendfach siegreichen Bugs Bunny in den Armen seines Jägers und wird davongetragen, weg von uns, hinein in ein Götterdämmerungslicht, das ankündigt, die Welt werde von jetzt an um vieles trüber sein. Und niemand ist trauriger darüber als der nach tausend Niederlagen endlich erfolgreiche Elmer Fudd, jener eierköpfige Naivling und Tollpatsch, der von seiner vermeintlichen Beute mal um mal gefoppt, verhohnepipelt und in die Grütze manövriert wurde. Elmers Lebensziel ist nun zur Selbstanklage geworden: „Ich habe den Hasen getötet!“ Ist dieses Ende des sieben Minuten langen Trickfilms „What’s Opera, Doc?“ aus dem Jahre 1957, einer grandiosen Richard-Wagner-Parodie, vielleicht der passende Abgesang auf Bugs Bunny zu dessen 80. Geburtstag?