SPD-Landeschef Nils Schmid gibt den Schulfrieden nicht verloren. Foto: dpa

In einem Brief an CDU-Landeschef Thomas Strobl hat SPD-Landeschef Nils Schmid erneut für das geplante Zwei-Säulen-System im Schulwesen plädiert.

In einem Brief an CDU-Landeschef Thomas Strobl hat SPD-Landeschef Nils Schmid erneut für das geplante Zwei-Säulen-System im Schulwesen plädiert.

Stuttgart - Das Ringen um Gespräche über einen Schulfrieden in Baden-Württemberg geht weiter: SPD-Landeschef Nils Schmid hält am geplanten Zwei-Säulen-System im Schulwesen fest, ist aber bereit, mit der Opposition über die Ausgestaltung zu reden. Dies schreibt er in einem Brief an CDU-Landeschef Thomas Strobl, der der Nachrichtenagentur dpa in Stuttgart vorliegt. Strobl hatte Schmid gebeten zu erklären, wo es konkrete Einigungsmöglichkeiten gebe. Nur dann könne er eine Teilnahme an den Gesprächen in Aussicht stellen.

Im Brief an den CDU-Landeschef erklärt Schmid nun: „Ich schlage vor, dass wir uns auf ein Zwei-Säulen-Modell der Schullandschaft in Baden-Württemberg verständigen.“ Die eine Säule bestehe aus dem grundständigen Gymnasium, die andere aus der Gemeinschaftsschule sowie aus der Real- und Werkrealschule/Hauptschule. Es könne aber über die Ausgestaltung gesprochen werden, zum Beispiel über die Rolle von G8 und G9 an den allgemeinbildenden Gymnasien und die Weiterentwicklung der Schularten in der zweiten Säule.

Schmid: Gespräch ohne ideologische Scheuklappen

Schmid hatte den im Landtag vertretenen Parteien Mitte Oktober Gespräche zur Beilegung der Auseinandersetzungen in der Bildungspolitik vorgeschlagen. FDP und Grüne sagten zu. CDU-Landeschef Strobl zögert hingegen. Er befürchtet nach eigenen Worten, dass es sich nicht um ein ernsthaftes Angebot, sondern um eine „parteitaktische Finte“ handelte. Schmid betonte nun, ihm gehe es um Gespräche ohne ideologische Scheuklappen. Strobl will Schmids Brief nach Angaben seines Sprechers schriftlich beantworten.

Die Bildungspolitik gehört zu den großen Streitthemen zwischen der Landesregierung und der Opposition aus CDU und FDP. Umstritten sind zum Beispiel der geplante Abbau von 11.600 Lehrerstellen bis 2020, der Ausbau der Gemeinschaftsschulen und die Zukunft von Real-, Werkreal- und Hauptschule.