Glasfaserkabel fürs Hochgeschwindigkeitsinternet Foto: dpa

Dem Verband Region Stuttgart ist das Internet in Gewerbegebieten zu langsam. Er lässt ein Glasfasernetz planen, damit dort ansässige Firmen an den rasanten Datenaustausch kommen.

Stuttgart - Auf der Liste der am besten mit schnellem Internet versorgten Flächenländer in Deutschland liegt Baden-Württemberg nach Angaben des Breitbandbüros des Bundes auf dem dritten Platz. Nur Nordrhein-Westfalen und Bayern sind besser. Das hilft den vielen schlecht ausgestatteten Firmen in Gewerbegebieten auch im Ballungsraum Stuttgart wenig.

Damit Unternehmen nicht abwandern, tüfteln der Verband Region Stuttgart zusammen mit der Landeshauptstadt und den fünf Landkreisen Böblingen, Esslingen, Göppingen, Ludwigsburg und Rems-Murr an einem Netz von Datenautobahnen aus Glasfaserleitungen, von dem aus Kommunen und Telekommunikationsunternehmen Leitungen abzweigen können.

Verband will Zuschüsse vom Land

Firmen heute seien „ausgestattet mit Kupferkabelanschlüssen, die meist aus der Mitte des letzten Jahrhunderts stammen“, sagt der regionale Wirtschaftsförderer Walter Rogg. Mit Zahlen dazu kann er den Mangel nicht belegen, weil es keine Erhebungen für die vielen kleinen Gebiete gibt. Das Problem belegten die „sehr vielen direkten Rückmeldungen von Unternehmen“, sagt Regionaldirektorin Nicola Schelling. Datenübertragungsraten von zwei Megabit pro Sekunde sind keine Seltenheit, als schnell gelten 50 Megabit.

Das künftige Netz soll auch Autobahnen, Bundesstraßen und S-Bahn-Linien erschließen, um WLAN-Empfang oder autonomes Fahren vorzubereiten. Der Verband verhandelt derzeit mit dem Land über Zuschüsse, nach Informationen unserer Zeitung soll die Planung bis Ende 2015 ausgeschrieben werden. „Die Arbeiten dürfte weitere sechs Monate dauern“, so Schelling.

Die Region will damit die Voraussetzung schaffen, damit der Ballungsraum verstärkt Fördermitteln erhält. Der Bund steckt bis Ende 2018 rund zwei Milliarden Euro in den Ausbau des Breitband-Internets.