Bei dem verheerenden Brand am frühen Sonntagmorgen waren eine türkischstämmige Mutter und sieben ihrer zehn Kinder in den Flammen gestorben. Foto: ppfotodesign.com

Schweizer Spezialisten unterstützen die Kriminalpolizei bei der Ursachensuche für den Brand mit acht Toten in Backnang, derweil wurde für die überlebenden Jungen der Großfamilie ein amtlicher Vormund bestellt.

Backnang - Schweizer Spezialisten unterstützen die Kriminalpolizei bei der Ursachensuche für den verheerenden Brand mit acht Toten in Backnang. Seit Mittwochnachmittag untersuchten drei Sachverständige des Forensischen Instituts Zürich den Brandort, teilte die Polizei am Donnerstag mit. In enger Zusammenarbeit mit der Kriminalpolizei des Rems-Murr-Kreises und mit Experten des Landeskriminalamts fahnden sie in der Ruine nach Hinweisen auf den Auslöser des Brandes. Am frühen Sonntagmorgen waren eine türkischstämmige Mutter und sieben ihrer zehn Kinder in den Flammen gestorben.

Bislang gebe es keine Erkenntnisse über eine Fremdeinwirkung. Als wahrscheinliche Ursache für das Flammeninferno vermuten die Ermittler einen technischen Defekt. Das Ergebnis einer erneuten Obduktion der in die Türkei überführten Leichen ist noch nicht bekannt.

Für die überlebenden Jungen wird ein amtlicher Vormund bestellt

Nach Auskunft des Kreisjugendamtes ist für die überlebenden Jungen der Großfamilie ein amtlicher Vormund bestellt, der auch entschied, dass sie zur Trauerfeier für ihre Mutter und Geschwister in die Türkei reisen durften. Die erwachsene Schwester der beiden und ihre Tante, die wie die Großmutter im Kreis Ludwigsburg leben, garantierten im Moment die Unterbringung des 11- und des 14-Jährigen.

Die Großmutter, ihr Sohn sowie ihr elfjähriger Enkel hatten das Inferno überlebt. Die 62-Jährige besuchte am vergangenen Wochenende gerade ihre 40-jährige Tochter. Der 14-Jährige hatte andernorts übernachtet, die Schwester ist verheiratet und hat eine eigene Wohnung. Der Vater hatte sich vor kurzem eine Wohnung separat von der Familie genommen.

Nach weiteren Angaben der Behörde hatte die Familie im Jahr 2010 bei ihrem Umzug in die jetzt ausgebrannte Wohnung Regelleistungen aufgrund von Hartz IV bezogen, darunter auch Mittel für Renovierung.