Foto: Horst Rudel

Zwei Hobbyfotografinnen erfüllen sich einen Traum. Dabei hilft ihnen Dominique Miller, die bei Germany’s Next Topmodel einmal den dritten Platz belegt hat.

S-Süd - Den Mund leicht geöffnet, lässt Dominique Miller den Kopf etwas in den Nacken fallen. Das Gesicht des Models wird von einem ringförmigen Licht weich beschienen. „Jetzt dreh Dich mal ein bisschen, genau, und zu mir gucken“, sagt Daniela Knipper und drückt auf den Auslöser ihrer Kamera. Hinter ihr steht Odett Telke, sie hält ihre Kamera startklar in der Hand. Gleich werden sie wechseln und Dominique wird für Telke posieren.

Monate haben die beiden Hobbyfotografinnen auf diesen Tag hingearbeitet: ein Fotoshooting mit der Drittplatzierten aus der jüngsten Staffel der Fernsehserie Germany’s Next Topmodel im Marmorsaal. „Wir wollten immer etwas Abgefahrenes, etwas richtig Großes machen“, erzählt Daniela Knipper. Die Aalenerin arbeitet in ihrem Alltag als Onlineredakteurin, doch ihre große Leidenschaft gilt seit einem Jahr der Fotografie, vor allem der Modefotografie. „Mir macht das Arbeiten mit Menschen Spaß“, sagt sie. Über das soziale Netzwerk Facebook lernte die 23-Jährige vor einem halben Jahr Odett Telke aus Filderstadt kennen, eine Hobbyfotografin mit professionellem Anspruch wie sie selbst. Gemeinsam planten sie das Projekt über Facebook und am Telefon. Sie gewannen den Jungdesigner Wesley Petermann für die Kleidung sowie Aleksandra Panajotova als Stylistin und Julia Pfeifer als Visagistin. Alle sehen sich an diesem Tag im Marmorsaal zum ersten Mal.

Telke fotografiert eigentlich am liebsten Leute auf der Straße

Dominique Miller hat sofort zugesagt, als die Anfrage für das Test- Shooting kam. „Ich fand gleich, dass das eine schöne Idee ist“, sagt die Mannheimerin. Letztlich haben alle etwas davon: Dominique Miller bekommt Fotos für ihre Internetseite und Daniela Knipper und Odett Telke können mit einem Profi arbeiten, den sie aus dem Fernsehen kennen: „Wir hatten beide voll mitgefiebert, die Serie war ein fester Termin im Kalender“, sagt Daniela Knipper, die selbst schon als Model gearbeitet hat.

Die Foto-Ausstattung der beiden kann sich sehen lassen. Sie haben nicht nur Profikameras, sondern auch teure Leuchten: sogenannte Striplights, die beim Blitzen Licht auf den gesamten Körper werfen, oder ein Rundlicht für Nahaufnahmen. Odett Telke fotografiert eigentlich am liebsten Leute auf der Straße, versucht, „ungestellte Situationen einzufangen“, wie sie sagt. Aber auch für Hochzeiten wurde sie schon gebucht, erzählt Telke. Beide Frauen haben einen Gewerbeschein, weil sie mit ihrem Hobby Geld verdienen. Dominique Miller sitzt derweil in der Maske und plaudert über die Zeit bei Germany’s Next Topmodel. Sie erzählt, dass sie zufrieden sei mit dem Modeln, dass sie mit vielen Kandidatinnen immer noch Kontakt habe. Bald sehe sie viele bei einer Gala in Hamburg wieder. Und, nein, so zickig sei die eine Kandidatin aus der Show eigentlich gar nicht gewesen.

Julia Pfeifer schminkt derweil Dominiques Augen dunkel und klebt lange, falsche Wimpern auf die Lider. „Cool“, sagt sie, als sie die Augen endlich wieder öffnen darf. Fürs erste Outfit hat Wesley Petermann, der an der Berufsschule für Mode in Wangen seine Ausbildung macht, ein silbernes langes Kleid mit Federboa ausgesucht. Auf dem Kopf trägt Dominique Miller ein Geweih, befestigt durch ein Lederband. „Ich fühle mich gut, sehr rockig“, sagt sie. Auf Stilettos betritt sie den Marmorsaal. Die Kameras warten schon.