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VfB-Manager Bobic über Kondition, kapitale Fehler und den dicht gedrängten Spielplan.

Stuttgart - Ernüchterung bei Fredi Bobic: So hatte sich der neue VfB-Manager seinen Start in Stuttgart nicht vorgestellt. "Wir machen zu viele kapitale Fehler. Aber ich habe auch positive Ansätze gesehen", sagte er nach der dritten Niederlage in Serie.

Fredi Bobic, wieder steht der VfB mit leeren Händen da. Dabei hat die Mannschaft bis zur Pause gar nicht schlecht gespielt.

Deshalb war diese Niederlage ja so unnötig. Wir haben das Spiel selbst aus der Hand gegeben. Das ist sehr ärgerlich. Nach der Pause haben wir die Ordnung verloren. Und die Konterchancen, die wir hatten, haben wir nicht sauber zu Ende gespielt.

Nicht einmal die Führung hat geholfen und der Mannschaft Stabilität verliehen.

Wir hatten die Chance zum 2:0, aber wieder einmal hat ein Torhüter überragend gegen uns gehalten.

Stattdessen fiel der Ausgleich, dabei war Cristian Molinaro in einer günstigeren Position als der Torschütze Papiss Cissé.

Tore entstehen durch Fehler. Aber bei uns führt zurzeit jeder kapitale Fehler gleich zu einem Gegentor. Das müssen wir abstellen.

Freiburg war frischer und wirkte konditionell weiter. Die Länderspielpause hat den VfB nicht vorangebracht?

Wie denn auch? Die meisten Spieler waren doch unterwegs. Freiburg hatte nicht annähernd so viele Abstellungen. Die konnten in Ruhe an der Kondition und an ihrem Zusammenspiel arbeiten.

"Wir sind dabei, eine Mannschaft aufzubauen"

  Dem VfB fehlen Führungsspieler, die den Ton an- und den Takt vorgeben.

Ich kann den Jungs nicht den Vorwurf machen, dass sie nicht wollten. Wir sind dabei, eine Mannschaft aufzubauen, und müssen zurzeit ein bisschen improvisieren. Das ist eine schwierige Phase.

Was macht Ihnen Hoffnung, dass es in absehbarer Zeit besser wird?

Wir müssen einen Sieg erzwingen. Ein Erfolgserlebnis ändert alles. Aber je länger es dauert, bis wir eines haben, umso schwieriger wird es. Hinzu kommt, dass die Liga sehr ausgeglichen ist. Es wird sehr hart für uns.

In den nächsten drei Wochen hat der VfB sechs Spiele. Fluch oder Segen?

Ich sehe es als Vorteil. So können sich die Dinge automatisieren. In dieser Phase kann man ins Rollen kommen.

Was ändert sich mit der Rückkehr des lange verletzten Kapitäns und Abwehrchefs Matthieu Delpierre?

Ich will das nicht allein an Matthieu festmachen. In den nächsten Spielen werden auch andere Spieler ihre Chance bekommen. Und jeder Einzelne muss seinen Teil dazu beitragen, damit wir wieder Spiele gewinnen.