Hannah Eitel mit ihrem Lebensretter Christian Buck . Foto: DKMS

Zwei Jahre nach der Stammzelltransplantation hat die Zehnjährige jetzt ihren Lebensretter kennengelernt. Ein Treffen voller Aufregung, Emotionen und dem Gefühl des ganz großen Glücks.

Auf dem Sportgelände des TSV Deizisau fiebern Hannah und ihre Eltern der Ankunft eines besonderen Menschen entgegen. Dann kommt er endlich: Christian Buck aus Langenau. Und alle strahlen vor Glück. Denn dank seiner Stammzellspende geht es der Zehnjährigen nach ihrer Blutkrebserkrankung inzwischen wieder gut. „Ohne Christian hätte Hannah keine Zukunft gehabt“, sagt Mama Julia Eitel. Und Papa Stefan fügt hinzu: Er habe nicht nur Hannahs Leben gerettet, sondern das der gesamten Familie – zu der auch ihre drei jüngeren Geschwister gehören.

Es ist eine Erfolgsgeschichte, über die die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) gern berichtet. Anfang 2021 hing das Leben von Hannah aus Deizisau am seidenen Faden. Sie litt an einem sogenannten Myelodysplastischen Syndrom (MDS), einer Vorstufe von Blutkrebs. Die einzige Heilungschance war die Stammzellspende eines Fremden. In der Datenbank der DKMS fand sich tatsächlich ein perfektes Match für die damals Siebenjährige: der 32-jährige Christian Buck. Der IT-Systemelektroniker zögerte keine Sekunde, den Eingriff vornehmen zu lassen und schenkte durch seine Hilfsbereitschaft dem fremden kleinen Mädchen eine zweite Chance.

Zurück ins Leben gekämpft

Hannah kämpfte sich mit unbändigem Willen zurück ins Leben und stand schon ein Dreivierteljahr nach der Stammzelltransplantation im Winterurlaub wieder auf ihren geliebten Skiern. Nach den Sommerferien wechselt sie auf die weiterführende Schule. Da sie auch im Krankenhaus fleißig war, musste sie kein Schuljahr wiederholen und beendet die Grundschule gemeinsam mit ihren Klassenkameraden. Auch dieses Kapitel verdankt das Mädchen seinem genetischen Zwilling. „Für mich war es nicht viel und ich würde es jederzeit wieder tun“, sagt der Familienvater bescheiden.

Mit seiner Frau Janine und dem anderthalbjährigen Sohn Jonathan ist Christian Buck nun zum Kennenlernen von Hannah, ihren Eltern und den drei Geschwistern nach Deizisau gekommen. Zwei Jahre mussten sie auf das Treffen warten – so lange dauert in Deutschland die Anonymitätsfrist zwischen Spender und Empfänger. Schriftlich hatte sie sich bei ihrem bis dato unbekannten Spender bereits bedankt, nun konnte sie ihm endlich persönlich ein Geschenk überreichen: zwei Schmetterlinge – einen selbst gebastelten vergoldeten und einen silbernen an einer Kette. Der Schmetterling war in der Zeit ihrer Erkrankung so etwas wie Hannahs Erkennungszeichen und ist inzwischen für die ganze Familie zu einem besonderen Symbol geworden.

Teil der Familie geworden

Von ihren Eltern gab es für VfB-Stuttgart-Fan Christian ein von Kevin Kuranyi unterschriebenes Trikot und eine Videobotschaft des ehemaligen Fußball-Nationalspielers. Sie wollen nun zwei Tage gemeinsam verbringen und auch weiterhin miteinander telefonieren. „Christian ist jetzt ein Teil von Hannah, ein Teil unserer Familie“, sagt Stefan Eitel sichtlich bewegt.

Übrigens: Auch von der der virtuellen Registrierungsaktion in Hannahs Namen, für die sich 2021 die ganze Region stark gemacht hatte, gibt es gute Nachrichten: Nach Angaben der DKMS haben von den rund 3500 Spenderinnen und Spendern, die sich seinerzeit in die Spenderdatei aufnehmen ließen, bereits acht Stammzellen gespendet und so einem Menschen irgendwo auf der Welt eine zweite Lebenschance geschenkt.

Informationen rund um das Thema Knochenmarkspende unter: www.dkms.de