Auch in diesem Jahr jagt die Polizei bei „Blitzermarathon“ und der „Speedweek“ Raser. Was es damit auf sich hat – und wann es losgeht.
Jahr für Jahr sterben Menschen, weil sie oder andere Autofahrer auf den Straßen zu schnell unterwegs sind. Und Jahr für Jahr steht deswegen unter anderem der „Blitzermarathon“ an – so auch 2024. Dieser ist eine Polizei-Aktion, bei der der bewegte Straßenverkehr in ganz Deutschland überwacht wird. Wer zu schnell fährt, wird geblitzt und bekommt einen Bußgeldbescheid. Die Aktion dauert meist einen ganzen Tag.
Um Raser in die Schranken zu weisen, führt die Polizei aber nicht nur an diesem Tag, sondern schon davor in der sogenannten „Speedweek“, der Aktionswoche für mehr Verkehrssicherheit, deutlich mehr Geschwindigkeitskontrollen als normalerweise durch – vor allem auf unfallträchtigen Streckenabschnitten und in Gebieten mit besonderer Gefährdungslage wie etwa Schulen oder Kitas.
Wann und wo findet der „Blitzermarathon“ 2024 statt?
Die Aktionswoche gibt es bundesweit, sie läuft von Montag, 15. April, bis Sonntag, 21. April. Ihren Höhepunkt hat sie am Freitag, 19 April, mit dem „Blitzermarathon“, an dem noch einmal mehr Radarfallen aufgestellt werden sollen. Die Bußgelder für Verstöße der Temposünder fließen dann in den Gesamthaushalt der Kommune ein.
Machen alle Bundesländer beim „Blitzermarathon“ mit?
Nicht alle Bundesländer nehmen am „Blitzermarathon“ oder an der „Speedweek“ teil. Die Gründe: Kapazitätsengpässe oder Zweifel an der Sinnhaftigkeit.
Konkret verzichten Berlin, Bremen, Niedersachsen, das Saarland und Sachsen auf eine Teilnahme. Thüringen, Bayern und Brandenburg beteiligen sich nur am „Blitzermarathon“ am 19. April, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein nur an der „Speedweek“ ohne Höhepunkt am Freitag – wobei in Mecklenburg-Vorpommern sogar ein ganzer Aktionsmonat veranstaltet wird.
Das volle Programm fahren nur Hamburg, Hessen, Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg.
Was soll der „Blitzermarathon“ bringen?
Mit dem „Blitzermarathon“, der auch in anderen europäischen Ländern stattfindet, soll laut Innenministerium die Unfallursache Nr. 1 bekämpft werden: Geschwindigkeitsüberschreitungen. Nicht alle sind von der Wirksamkeit der verstärkten Radarkontrollen überzeugt – obwohl überhöhte Geschwindigkeit eine der häufigsten Unfallursachen ist.
So argumentiert man etwa im Bundesland Berlin, dass die Effekte früherer Aktionen kaum messbar gewesen seien und sich auf die Aktionstage beschränkt hätten. Daher setze man lieber auf Kontrolldruck das ganze Jahr über. Ähnlich klingt das unter anderem auch im Saarland.
Befürworter setzen dagegen auf die durch die Aktion erzeugte Aufmerksamkeit und den erzieherischen Effekt der Radarkontrollen. Selbst der Verkehrsclub ADAC äußert sich positiv: Aktionen wie der Blitzermarathon leisteten „einen Beitrag zur Verkehrssicherheit, da sie den Verkehrsteilnehmenden die Gefahren zu schnellen Fahrens bewusst machen und entsprechend sensibilisieren können“, heißt es dort.
Wo wird während des „Blitzermarathons“ und der „Speedweek“ kontrolliert?
Geblitzt wird besonders an Schulen, Kitas, Altenheimen und Orten, die für Unfälle bekannt sind. Wo genau die mobilen Messstellen stehen, wird nicht in jedem Bundesland verraten. Aus Baden-Württemberg hieß es etwa: „Aufgrund des generalpräventiven Charakters der Maßnahme geben wir im Vorfeld keine Messpunkte bekannt.“
Bayern hingegen hat als erstes Bundesland die Lage der Messstellen veröffentlicht: Auf einer interaktiven Karte sind sämtliche Positionen von Blitz- und Laser-Standorten verzeichnet. Einsehen kann man das auf der Website des Innenministeriums.