In Stuttgart und auf den umliegenden Autobahnen sind im vergangenen Jahr so viele Autofahrer wie noch nie geblitzt worden. Die Zahl hat sich beinahe verdoppelt. Zudem hagelt es Fahrverbote.
Stuttgart - Seit Jahren steigt die Zahl der Autofahrer, die auf den Straßen in und um Stuttgart mit zu hoher Geschwindigkeit erwischt werden, massiv an. Der Rekord aus dem vergangenen Jahr allerdings ist beispiellos. Um 84 Prozent stieg die Zahl der Verstöße auf über 1,1 Millionen. 6118 Menschen waren so schnell unterwegs, dass sie ein Fahrverbot erhielten. Gleich mehrere Verkehrsteilnehmer wurden auf der Autobahn mit mehr als 230 Stundenkilometern geblitzt, wo nur 120 erlaubt sind. Selbst in Tempo-30-Zonen waren diverse Autofahrer mit über 90 Sachen unterwegs.
Auslöser für den massiven Anstieg der Verfahren sind die vier neuen stationären Anlagen entlang der A 8. Doch auch an den stationären Blitzern im Stadtgebiet und bei der mobilen Überwachung durch Polizei und Verkehrsbehörde sind die Zahlen nach oben geschnellt. Die gemessenen Höchstgeschwindigkeiten sind nach jahrelangen Rückgängen ebenfalls wieder gestiegen.
Das Blitzlichtgewitter an der A 8 beschert der Zentralen Bußgeldstelle des Landes nicht nur Rekordeinnahmen, sondern auch eine Flut an Verfahren. Zwar werden bei mobilen Kontrollen auf den Autobahnen in Baden-Württemberg weniger Temposünder erwischt als früher, „durch die vier stationären Anlagen wurde dieser Rückgang aber mehr als ausgeglichen“, sagte der Leiter Wilfried Schramm unserer Zeitung. 960 000 Verfahren wegen zu hoher Geschwindigkeit auf der Autobahn wurden im vergangenen Jahr eingeleitet – ein Plus von 370 000.
Hauptgrund für die immer neuen Blitzer ist laut Behörden die Unfallvermeidung. Noch will die Polizei kein eindeutiges Fazit für die vier Säulen an der A 8 ziehen – doch die Unfallzahlen sinken dort, seit die Anlagen aufgebaut worden sind.