Die Täter schlugen auch Scheiben ein. Foto: imago images//K-H Spremberg

Die Polizei hat zwei Männer festgenommen, die auf geparkte Fahrzeuge eingeschlagen haben sollen. Der entstandene Schaden liegt wohl im sechsstelligen Bereich, das Tatmotiv gibt den Ermittlern noch Rätsel auf.

Der Vorfall, der sich am Donnerstagmorgen im Vaihinger Stadtteil Rohr und dem angrenzenden Oberaichen, ein Stadtteil von Leinfelden-Echterdingen (Kreis Esslingen), ereignet hat, gibt den Ermittlern Rätsel auf: Zwei Männer, 25 und 44 Jahre alt, sollen mindestens 20 geparkte Fahrzeuge zum Teil massiv beschädigt haben.

Eine Anwohnerin beobachtete gegen 3.45 Uhr, wie zwei Personen in Rohr auf geparkte Autos einschlugen und wählte den Notruf. Als die alarmierten Polizisten vor Ort eintrafen, waren die Täter bereits in einem schwarzen Audi mit polnischer Zulassung geflüchtet. Eine weitere Zeugin bestätigte den Vorgang.

Die Beamten stellten daraufhin zum Teil stark demolierte Fahrzeuge fest. Wenig später entdeckte eine Streife des Polizeireviers Filderstadt in Oberaichen nicht nur drei weiter beschädigte Autos, sondern auch den gesuchten Audi der mutmaßlichen Täter und nahm die beiden Männer fest. Sie werden im Lauf des Donnerstags einem Haftrichter vorgeführt. Der entstandene Schaden beträgt ersten Schätzungen zufolge rund 100 000 Euro.

Motiv ist vollkommen unklar

Vollkommen unklar ist bislang, warum die Autos beschädigt wurden. Gestohlen wurde offenbar nichts. Dass die Männer nach den Taten ihre Dienste als „Beulendoktor“ anbieten wollten, scheidet laut Polizeisprecher Stephan Widmann als Motiv aus. „Dafür waren die Schäden zu massiv.“ Er spricht von „blinder Zerstörungswut“. Mit einem riesigen Schraubenschlüssel seien sogar Scheiben eingeschlagen worden.

Ein ähnlicher Fall ereignete sich am vergangenen Wochenende in Plüderhausen. In der Nacht auf Samstag soll dort ein 34 Jahre alter Mann ebenfalls rund 20 Autos demoliert haben. Wie das Polizeipräsidium Aalen mitteilte, sei der Tatverdächtige alkoholisiert und psychisch auffällig gewesen. Nach seiner vorläufigen Festnahme wurde er in eine Fachklinik gebracht.

Nur Vollkasko zahlt alle Schäden

Ob die Tatverdächtigen die Reparaturkosten aufbringen können, ist ungewiss – und wohl eher nicht zu erwarten. Und was kommt nun auf die Geschädigten zu? Autofahrer, die eine Vollkaskoversicherung haben, sind offenbar auf der sicheren Seite. Sie deckt in der Regel alle Schäden durch Vandalismus ab, die Teilkasko übernimmt zumindest zerschlagene Autofenster oder Scheinwerfer. Anders sieht es aus, wenn man nur eine Kfz-Haftpflicht hat, dann bleibt man wohl auf den Kosten sitzen. Denn sie greift nur, wenn man einen anderen Verkehrsteilnehmer schädigt.

Zeugen und weitere Geschädigte aus Rohr und Oberaichen werden gebeten, sich unter der Rufnummer 0711 / 8990 -3400 beim Polizeirevier 4 Balinger Straße zu melden.