Die Stuttgarter Kulturamtsleiterin Birgit Schneider-Bönninger bewirbt sich als Kulturdezernentin am Rhein.
Stuttgart - Die Stuttgarter Kulturamtsleiterin Birgit Schneider-Bönninger (55) hat offenbar gute Chancen, neue Kulturdezernentin in Bonn zu werden. Wie die lokale Tageszeitung „Bonner General-Anzeiger“ berichtet, wird der Bonner Oberbürgermeister Ashok Sridharan (CDU) Schneider-Bönninger dem Stadtrat in der Sitzung am 11. Dezember als neue Dezernentin für Kultur, Sport und Wissenschaft vorschlagen. Schneider-Bönninger war am Montag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen – aus gutem Grund: Just an diesem Tag hat sie sich in Bonn den dort im Stadtrat vertretenen Fraktionen vorgestellt. Der „General-Anzeiger“ meldete aber schon vorab zahlreiche positive Reaktionen der Bonner CDU, der Grünen und der SPD auf den Personalvorschlag und hält deshalb die Wahl für praktisch sicher.
Birgit Schneider-Bönninger leitet das Stuttgarter Kulturamt seit Januar 2014. Die Stadt hatte sie damals aus Wolfsburg gewonnen, wo die Historikerin und Pädagogin zunächst das Stadtarchiv und dann das Kulturamt geleitet hatte. Am Neckar ist es ihr gelungen, das zuvor von Kulturschaffenden der Stadt häufig stark kritisierte Amt ruhig und konzentriert zu leiten und stärker als Dienstleister für die Szene und als Impulsgeber für die politische Spitze im Rathaus zu positionieren. Die Bonner Presse meldet sogar, Schneider-Bönninger eile „der Ruf einer schwungvollen und ideenreichen Kulturamtschefin voraus“. Ins Visier des dortigen OB ist sie offenbar durch die Auswahl einer professionellen Personalberatung geraten.
Mit rund 318 000 Einwohnern ist Bonn zwar nur halb so groß wie Stuttgart, verfügt aber durch seine Historie als Regierungssitz der alten Bundesrepublik und trotz seiner unmittelbaren Nachbarschaft zur Millionenstadt Köln über ein überdurchschnittlich reiches Kulturleben mit Theatern, Konzerthaus und Museen. Schneider-Bönninger, die Mitglied der SPD ist, würde als Kulturdezernentin ein Karrieresprung in die politische Verwaltung gelingen. Über den genauen Zeitpunkt ihres Wechsels müsste noch verhandelt werden. (schl)