Freut sich „auf die wichtige Zeit danach“: Birgit Keil, hier vor einem Spiegel im Karlsruher Ballettsaal, plant ihren Abschied als Ballett- und Akademiedirektorin. Foto: dpa

Am 9., 10. und 11. November 2018 lädt die Tanzstiftung von Birgit Keil wieder ins Ludwigsburger Forum. Unter Umständen ist es die letzte Gala, die die scheidende Karlsruher Ballettdirektorin hier organisiert.

Stuttgart - Internationale Tanzstars und junge Talente präsentiert Birgit Keil alle zwei Jahre im Ludwigsburger Forum. Auch bei der aktuellen Ausgabe sind etliche vielen Stipendiaten dabei, die Keil seit mehr als zwanzig Jahren mit ihrer Tanzstiftung förderte.

Frau Keil, es ist Ihre letzte Spielzeit als Ballettdirektorin. Bedeutet Ihr Abschied von Karlsruhe auch das Aus für die Gala Ihrer Tanzstiftung?

Das habe ich noch nicht entschieden. Momentan habe ich so viel mit der aktuellen Ausgabe zu tun, dass ich noch gar nicht weiter vorausdenken kann. Für die Tanzstiftung mit nur einer Teilzeitkraft in der Geschäftsstelle ist die Organisation dieser Gala sehr arbeitsintensiv. Ohne die Unterstützung des Ludwigsburger Kulturamts wäre es nicht möglich, 33 professionelle Tänzer, 28 Studenten der Akademie des Tanzes und das Orchester zusammenzuführen.

Trotz der vielen Arbeit freuen Sie sich bestimmt schon jetzt auf den einen oder anderen Programmpunkt . . .

Ja, zum Beispiel auf die Uraufführung von Thiago Bordin. Der ehemalige Stipendiat will sich nach seiner Karriere als Tänzer in Hamburg und am NDT mehr um seine Zukunft als Choreograf kümmern und hat für Silvia Azzoni und Alexandre Riabko, Startänzer des Hamburg Balletts, „Wenn Echo und Narziss . . .“ kreiert. Auch als Tänzer wird er im 2. Akt-Pas de deux aus „Schwanensee“ zu erleben sein.

Verfolgen Sie die Karrieren all Ihrer Stipendiaten?

Bislang hat meine Tanzstiftung die Ausbildung von mehr als 300 Tänzern gefördert. Einige laden mich zu ihren Premieren ein. Ein Teil der Absolventen der Akademie des Tanzes in Mannheim ist über die Zusammenarbeit mit dem Karlsruher Ballettstudio in mein Ensemble gekommen, andere tanzen weltweit in bedeutenden Kompanien. Florian Lochner zum Beispiel, der bei Gauthier Dance in Stuttgart anfing, ist nun bei Hubbard Street Dance in Chicago oder Taisuke Nakao, der beim Royal Ballet in London engagiert ist.

Werden Sie am Ende dieses Schuljahrs auch die Leitung der Mannheimer Akademie des Tanzes abgeben, die Sie 1997 übernommen haben?

Eigentlich schon. Aber das ist abhängig davon, wie schnell die Berufungskommission eine Nachfolge findet.

Fällt Ihnen der Abschied schwer?

Vladimir Klos und ich freuen uns auf diese wichtige Zeit danach. Wir können auf erfüllende Jahre als aktive Tänzer und die beglückende Zeit unserer jetzigen Aufgaben als Pädagogen und Kompanieleiter zurückblicken. Es macht uns große Freude, Menschen weiterzuführen - ob mit meiner Tanzstiftung, der Akademie oder dem Badischen Staatsballett; wir werden die Arbeit mit den Tänzern, den Studenten und unseren Kollegen sehr vermissen. Dennoch ist es an der Zeit, auch mal die Verantwortung abzugeben. Was bleibt, ist die Tanzstiftung - und da gibt es genug zu tun.

Termin am Freitag, 9. November, und Samstag, 10. November, um 20 Uhr. Sonntag, 11. November, um 19 Uhr im Forum am Schlosspark, Ludwigsburg.