Die Handball-WM ist für die deutsche Mannschaft sportlich gelaufen, Stuttgarts Trainer hofft jetzt, dass die Bundesliga wieder planmäßig starten kann.
Stuttgart - Jürgen Schweikardt, Trainer des Handball-Bundesligisten TVB Stuttgart hat die WM aus der Ferne verfolgt – und zieht ein erstes Fazit.
Herr Schweikardt, das deutsche Team reist an diesem Dienstag von der WM nach Hause. Wie dramatisch ist das?
Dass das Viertelfinale verpasst wurde, ist kein großes Drama. Alfred Gislason hatte bisher nicht die Zeit, etwas aufzubauen. Wir brauchen Kontinuität in den Bereichen Bundestrainer und Mannschaft.
Immerhin kommt Ihr Torwart Johannes Bitter nun früher zurück.
Das ist ein Vorteil. Auch für unsere anderen drei Spieler, die bei der WM am Ball waren, war nach der Hauptrunde Schluss. Sie haben nun alle bis zum kommenden Montag frei und werden bis dahin mindestens zweimal von uns getestet.
Wie beurteilen Sie die Leistung des Quartetts?
Jogi war sehr gut und für mich der beste deutsche Torwart. Samuel Röthlisberger hat mit seinen kurzfristig eingesprungenen Schweizern stärker aufgetrumpft als erwartet. Ich konnte leider nicht alle Spiele sehen, daher kann ich über die Leistungen von Viggo Kristjansson und seinen Isländern und Zarko Peshevski mit Nordmazedonien wenig sagen.
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Die Sinnhaftigkeit dieser WM in Pandemiezeiten stand von Anfang an in Frage. Wie beurteilen Sie dieses Thema vor Beginn der Finalspiele?
Unter finanziellen Gesichtspunkten sind die Sponsorengelder für den Weltverband und die nationalen Verbände ungemein wichtig. Damit wird auch die Jugend- und Nachwuchsförderung ganz wesentlich unterstützt. Dem sportlichen Wert taten die Geisterspiele wenig Abbruch. Zwar macht es mit Zuschauern mehr Spaß, aber wenn man mal im Spiel drin ist, dann ist es ein normales Handballspiel. Und wie erwartet war unsere Sportart in diesen Tagen auf allen Kanälen präsent.
Ist nicht aber ein Imageverlust für den Handball zu befürchten?
Wenn jetzt alles vollends ruhig über die Bühne geht, glaube ich nicht, dass das Image unter dieser WM leidet. Das Zwischenergebnis ist schon mal gut, die Bubble scheint zu halten, aber die WM ist noch nicht vorbei.
Am 6. Februar soll es weitergehen
Und die Bundesliga nimmt keinen Schaden?
Es ist noch eine Woche zu früh, um die Auswirkungen der WM wirklich seriös beurteilen zu können. Ich hoffe, dass alle Clubs planmäßig starten können und auch wir wie geplant am 6. Februar gegen Coburg loslegen.
Und für Jogi Bitter, den es im Sommer zum HSV Hamburg zieht, haben Sie noch keinen Ersatz?
Es gibt nichts Neues. Die Torwartfrage für die neue Saison ist bei uns noch nicht entschieden.