Das technische Rathaus am Archivplatz soll nach Meinung des Schorndorfer OB künftig die Bücherei beherbergen. Foto: Gottfried Stoppel

Nach langem Suchlauf ist jetzt das frei werdende technische Rathaus am Archivplatz der Favorit des Oberbürgermeisters für die neue Bibliothek. Allerdings wird erst im Herbst endgültig entschieden und eine Wartezeit von drei bis fünf Jahren eingeplant.

Schorndorf - In der lange währenden Diskussion um einen neuen Büchereistandort in der Schorndorfer Innenstadt gibt es jetzt einen weiteren Vorschlag, über den jedoch erst im Herbst entschieden werden soll. Er halte den Spitalkeller am Archivplatz, der bisher technische Ämter beherbergt, für die beste Lösung, sagte der Oberbürgermeister Matthias Klopfer bei einem Pressegespräch am Dienstag. Das Gebäude wird in den nächsten Jahren frei, weil die Angestellten der technischen Dezernate auf andere städtische Gebäude verteilt werden. Der Standort helfe, zusätzliche Besucher in die Innenstadt zu locken, was angesichts des sich verbreitenden Onlinehandels wichtig sei. Klopfers Argumentation gleicht derjenigen, die der Gestaltungsbeirat nichtöffentlich Anfang Juni abgegeben hat. Das Expertengremium, das in der Stadt Statements zu städtebaulichen Fragen abgibt, hatte geschrieben, vom Standort Archivstraße gingen „Impulse für die Innenstadtentwicklung“ aus. „Es ist heute schon absehbar, dass die dynamische Entwicklung des Onlinehandels Lücken ins Nutzungsbild der Stadt reißen wird“.

Für das Gebäude des alten Güterbahnhofs , das der Oberbürgermeister vor einem Jahr noch als besten Bibliotheksstandort bezeichnet hatte, gibt es inzwischen andere Pläne. Für den Güterbahnhof dagegen werden in der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend der Kinobesitzer Heinz Lochmann und sein Architekt die neuen Pläne eines Markthauses vorstellen – einer Art Eventgastronomie, verbunden mit einem marktähnlichen Angebot. „Das Gebäude wäre damit sehr gut genutzt“, sagte Klopfer. Lochmann hatte im Vorfeld großes Interesse am Erwerb des Gebäudes angemeldet – schon zur Absicherung der Parkplätze für sein Kino Traumpalast. Man könne davon ausgehen, dass vom Kinobesitzer nur Projekte umgesetzt würden, die sich auch rechneten, sagte der OB.