Michael Haigis Foto: Günter E. Bergmann

Der Bezirksligist TSV Plattenhardt gewinnt das Spitzenspiel beim Dritten in Cannstatt mit 2:1.

Filder - Der Wettergott hat es noch einmal gut gemeint. Bis auf eine Partie wurden am finalen Spieltag 2017 in der Stuttgarter Bezirksliga alle Spiele angepfiffen. Jubeln durften dabei auch vier der sechs Filder-Vertreter – allen voran der SV Bonlanden, der sich mit seinem Heimerfolg gegen die Spvgg Möhringen den Halbzeitmeistertitel holte. Mit drei Punkten bescherten sich kurz vor Weihnachten aber auch der TSV Plattenhardt, der TSV Bernhausen und der SV Vaihingen. Für die Vaihinger war es der erste Sieg seit dem 24. September.

Der TSV Plattenhardt hält mit Sieg die Motivation hoch

Mit einem Erfolg die Motivation in der Rückrunde hochhalten – das hatte sich Sascha Krammer, der Trainer des TSV Plattenhardt, vor dem Spitzenspiel bei der drittplatzierten Spvgg Cannstatt gewünscht. Sein Plan ist aufgegangen. Durch den 2:1-Erfolg beträgt der Rückstand des Vierten auf den Zweiten Türkspor Stuttgart, der ein Spiel mehr hat, sechs Punkte. „Damit können wir leben“, sagt Krammer. Auch um im neuen Jahr weiter auf Platz zwei zu schielen.

In Cannstatt sind die Plattenhardter als verdienter Sieger vom Platz gegangen. Allerdings mussten die Gäste erst einmal einen Rückstand aufholen. Zwar waren sie, nachdem sie eine Weile gebraucht hatten, um sich an den inzwischen ungewohnten Rasen zu gewöhnen, besser im Spiel, in Führung aber gingen die Gastgeber. Nach einer Freistoßflanke in den Strafraum stieg Cannstatts Michael Ziegler am höchsten und köpfte die Kugel zum 1:0 ins Netz (42.).

Nach der Pause standen die Gäste dann zwar weiter tief, um keine unnötige Gefahr durch die weit geschlagenen Bälle der Cannstatter aufkommen zu lassen, erhöhten aber auch gleichzeitig den eigenen Druck in Richtung gegnerisches Tor. „Cannstatt war nur noch nach ruhenden Bällen brandgefährlich“, sagt Krammer. Die entscheidenden Treffer markierte seine Entourage. Nachdem Paulo Bayrak nur elfmeterreif gefoult werden konnte, verwandelte zunächst Alperen Albayrak den Strafstoß zum längst verdienten Ausgleich – 1:1 (66.). Zehn Minuten später war es der aufgerückte Lukas Haselmaier, der nach einem Freistoß von Giuseppe Di Leone mit dem Kopf den Siegtreffer markierte – 2:1 aus Sicht der Gäste.

Derweil feierte Michael Haigis seinen Einstand im Trikot der Filderstädter – wenn auch nur für wenige Minuten. Der Allrounder streifte sich bis vor eineinhalb Jahren noch das Trikot des TV Echterdingen über, ehe es ihn des Studiums wegen ins Ausland verschlug. Mittlerweile hat Haigis, der die vergangene Rückrunde in Dorfmerkingen gespielt hat, einen Job in Leinfelden und wohnt in Stuttgart. „Er trainiert seit September bei uns mit und hat sich uns jetzt angeboten“, sagt Krammer.

Der SV Vaihingen hat das Siegen nicht verlernt

Dass sie das Siegen doch noch nicht verlernt haben, haben derweil die Kicker des SV Vaihingen bewiesen – 3:2 gegen Croatia Stuttgart. „Das hat richtig gut getan“, sagt der Trainer Carmine Napolitano, der diesmal in Joannis Ververiadis und Luis Westermann gleich zwei A-Jugendliche in der Startelf aufgeboten hatte. Erstgenannter bereitete denn auch mit einem schönen Pass das 1:0 durch Holly Bokilo kurz vor der Pause vor und Westermann markierte per Abstauber das vorentscheidende 3:1. Dazwischen hatte der stark spielende Yannik Breuninger mit einem direkt verwandelten Freistoß das zwischenzeitliche 2:0 markiert. Ebenfalls von Beginn an bei den Vaihingern dabei, war Florian Henkelmann. Der hatte sich nach erfolgreicher Aufstiegsrelegation nach Kanada verabschiedet und ist seit einer Woche wieder da. „Er hat unserer Abwehr viel Sicherheit gegeben“, sagt Napolitano.    

Die Serie des TSV Rohr reißt beim TSV Bernhausen

Hätten sie unentschieden gespielt, wäre keine der beiden Serien gerissen. Weder jene des TSV Bernhausen, der in dieser Saison auf heimischem Platz noch ungeschlagen ist, noch jene der Gäste vom TSV Rohr, die zuletzt viermal in Serie nicht verloren hatten. Dem war aber am Samstag nicht so. Erwischt hat es die Rohrer, die den Gastgebern mit 3:5 unterlagen und die damit ihre zweite Pleite unter der Regie des neuen Trainers Sascha Härtenstein kassierten. Bis zur 53. Minute deutete indes nichts, aber auch gar nichts auf eine Niederlage des Tabellensiebten hin. Nach Toren von Isuf Berisha, Ramin Sina und Leonis Memaj führte der TSV Rohr mit 3:0. Die Wende im negativen Sinn läutete zwei Minuten später Bilal Hussein ein. Nach einem Foul an Daniel Till musste er nicht nur mit Gelb-Rot vom Platz, der Unparteiische entschied auch auf Strafstoß, den Aristidis Perhanidis eiskalt zum 1:3-Anschlusstreffer nutzte. „Danach wusste ich, das was geht“, sagt Bernhausens Coach Peter Weinmann. Erst recht, nachdem Onur Aycil mit zwei feinen Einzelleistungen für das 3:3 gesorgt hatte und die eingewechselten Ahmet Fidan und Mustafa Akcay weiter für Druck sorgten.

Dass die „Veilchen“ ihre Gäste in den letzten zehn Minuten vollends zerlegten, lag aber auch am Umstand, dass der Rohrer Innenverteidiger Marc Scherle verletzt vom Platz musste – ebenso wie Bernhausens Keeper Tayfun Özcan, mit dem er zusammengeprallt war. „Ohne unseren Abwehrchef waren wir völlig überfordert und konfus“, sagt Härtenstein.