Eine Hebamme unterwegs. Doch wie heißt Ihr Mann? Foto: dpa

Ursula Schenkewitz ist in einem urschwäbischem Drei-Generationen-Haus aufgewachsen

Leserin Ursula Schenkewitz ist in einem Drei-Generationen-Haus aufgewachsen, "in dem meine Großeltern noch Urschwäbisch gesprochen haben". Sie schreibt: "Mein Großvater hat mir einmal folgende Geschichte erzählt: In seiner Jugend gab es im Ort eine Gerichtsverhandlung. Der Mann der Hebamme habe geklagt, dass die Leute ihn den ,Hebammler' nannten. Der Richter habe daraufhin entschieden, dass dieser Ausdruck nicht mehr benutzt werden dürfe und künftig das Wort ,Hebamm-Mann' zu verwenden sei. Ob dies wirklich geschah, ist mir nicht bekannt."

Leser Juergen Schmid aus Fellbach berichtet von einem Erlebnis aus dem Jahre 1971 in der Heeresschule in Eschweiler-Stolber, wo er sich mit "Kameraden aus Heide, Holstein und Montabaur zum Lehrgang befand. Auch ein Balinger war mit dabei", schreibt er. "Bei einem Abendessen ging eine kleine Scheibe zu Bruch. Flugs wurde ein Kieselstein von außen hereingeholt und Meldung gemacht. Zur Anhörung am nächsten Morgen wurden wir zum Hauptmann zitiert, der aus Holstein stammte. Der Balinger schilderte in breitestem Älblerisch: ,Mr send do kockat ond hen gveschport. No haot's an Schlag dau, ond d' Scheib' war hei.' Der Hauptmann, des Schwäbischen nicht mächtig, verstand nur Bahnhof. Nach der dritten Wiederholung wurde es dem Balinger zu viel: ,Herr Hauptmann, wenn et Deitsch voarstoasch, no musch Deitsch lehra!' - stand auf und meldete sich ab mit militärischem Gruß.

Der schwäbische Spruch des Tages kommt von Leser Rainer Friedrich Noller aus Oberrot-Frankenberg. Er schreibt: "Wenn mir viel zom Schaffa ghed hen und viel Leit gholfa hen, hot mai Oma emmer gsait: ,Viele Hend - schnelles End."'

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