Bettwanzen-Bisse tun weh. Foto: Naskrecki/CDC/Harvard University/dpa

Wenn der Kammerjäger dreimal klingelt: Bettwanzen bekämpfen ist mit einem einzigen Besuch nicht immer möglich. Wie unangenehm hoch die Kosten sind, und wie man Bettwanzen erkennen kann.

„Was tun bei Bettwanzen?“ ist aktuell eine Frage, die in der Schweiz und in Frankreich vermehrt gestellt wird. Auch in Baden-Württemberg sollen die lästigen Insekten im Kommen sein, heißt es in manchen Landkreisen – wobei es allerdings keine Meldepflicht gibt und das Landesgesundheitsamt keine Statistik führt. Für regionale Schlagzeilen sorgten unter anderem Bettwanzen-Fälle im Raum Göppingen sowie in einer Obdachlosen-Unterkunft im Kreis Ludwigsburg. Bettwanzen bekämpfen und Bisse behandeln war in Bietigheim-Bissingen angesagt. Gleichzeitig wird vor einer „Bettwanzen-Hysterie“ gewarnt, denn die Tiere übertragen laut Experten keine gefährlichen Krankheiten. Ob sie sich im Land spürbar ausbreiten, ist umstritten. In Paris und weltweit machen die lästigen Bettwanzen-Bisse jedoch von sich reden. Als „punaises de lit“ bezeichnet man die Insekten auf Französisch, als „bedbugs“ auf Englisch.

Bettwanzen bekämpfen ab 350 bis 400 Euro

Schädlingsbekämpfer haben durch Bettwanzen-Fälle indes immer eine gewisse Dauerkonjunktur, doch was kostet eigentlich ihr Service? Die Antwort auf die Frage ist nicht in allen Fällen gleich, da es unterschiedliche Methoden gibt und der Aufwand stark schwanken kann. Ein einmaliger Einsatz mit Insektizid gegen Bettwanzen schlägt laut Informationen aus der Branche mit rund 350 bis 400 Euro zu Buche. Allerdings muss das Gift etwa drei bis vier Stunden einwirken, und meist sind insgesamt drei Besuche des Kammerjägers erforderlich, um wirklich in alle Ritzen vorzudringen. An die 1200 Euro kommen beim Bettwanzenbekämpfen also schnell zusammen. Eine Ungeziefer- und Bettwanzen-Informationsseite der Sparkassen nennt hingegen eine Bandbreite von 200 bis 600 Euro (biologisch/chemisch) oder 1.000 bis 4.000 Euro (thermisch), wobei die Kosten von der Wohnfläche abhängen.

Je nachdem, ob man sich für eine Police mit entsprechender Klausel entschieden habe, übernehme die Haftpflichtversicherung oder Wohngebäudeversicherung unter Umständen die Kosten für die erste Schädlingsbekämpfung, so die Sparkassen. Die Bekämpfung von Termiten und Holzwürmern sei in der Regel aber stets ausgeschlossen. Und im Standardvertrag sind Schädlinge wie Bettwanzen meist nicht enthalten.

Unterwegs Bettwanzen erkennen und stoppen

  • Im Hotelzimmer Gepäck in die Badewanne stellen und den Raum nach Spuren von Bettwanzen absuchen. Findet man am Bettgestell schwarze Punkte, dann handelt es sich womöglich um Kot. In diesem Fall um ein anderes Zimmer bitten.
  • Benutzte Wäsche in einem dichten Plastiksack in den Schrank hängen. Das schützt die Sachen vor Bettwanzen.
  • Den Koffer evtl. in einen Plastiksack packen.
  • Wäsche bei 60 Grad waschen oder trocknen. Bei dieser Temperatur sterben die Bettwanzen.
  • Kälte bei -18 Grad: Alternativ zu Hitze können befallene Sachen etwa 72 Stunden lang in die Tiefkühltruhe oder das Gefrierfach gestellt oder im Winter auf den Balkon gelegt werden.  

Bettwanzen bekämpfen als Mieter

Strittig ist darüber hinaus, ob der Vermieter die Kosten für die Schädlingsbekämpfung zu tragen hat. Kann dieser nämlich darlegen, dass die Bewohner selbst für die Bettwanzen verantwortlich sind, muss er natürlich nichts bezahlen. Laut den Sparkassen gilt die Schädlingsbekämpfung übrigens als haushaltsnahe Dienstleistung und lässt sich von der Steuer absetzen. Dafür wird eine Rechnung mit Mehrwertsteuer benötigt.

Bettwanzen Bisse – Bettwanzen Stiche

Bettwanzen erkennen kann man übrigens auch als Laie, ohne sich dabei übermäßige gesundheitliche Sorgen machen zu müssen, denn Bettwanzen-Bisse bzw. -stiche lassen sich in der Regel gut mit Cortison behandeln. Hinweise sind kleine schwarze Kotspuren sowie ein süßlicher Geruch. Außerdem gibt es Lockstofffallen. Bettwanzen bekämpfen ist mit verschiedenen Methoden möglich. Bei der thermischen Beseitigung werden die befallenen Räume 48 Stunden lang auf 55 bis 60 Grad aufgeheizt. In der Schweiz werden die Kosten dafür pro Zimmer auf bis zu 1500 Franken geschätzt, in Deutschland kommt es in der Regel deutlich günstiger. Das aufwändige thermische Verfahren tötet sowohl Eier als auch Bettwanzen.