Wie sehen wohl Plätzchen aus, die Rechtsradikale ausstechen? Foto: dpa/Patrick Pleul

Bernhard Schlinks und Florian Illies’ neue Bücher sind beides Werke, die sich zwar sehr flüssig lesen lassen – allerdings hat ihre Gediegenheit auch eine breite Schattenseite.

Stuttgart - Wer von Rechtsradikalen unterwanderte Bürgergruppen johlend und fackeltragend vor den Wohnhäusern von Politikern aufziehen sieht, mag sich fragen: Was geht in den Köpfen dieser Personen vor? Wie ticken sie? Wie leben sie ihren Alltag? Schließlich sind die meisten Menschen ja nicht 24 Stunden am Tag böse und hasserfüllt. Zwischendurch werden sie ganz normal einkaufen gehen, sich um ihre Kinder kümmern oder Plätzchen backen. Aber wenn sie Plätzchen backen – stechen sie diese dann in Hakenkreuz-Form? In Bernhard Schlinksneuem Roman „Die Enkelin“ (Spiegel-Bestseller Belletristik Hardcover, Diogenes, 368 Seiten, 25 Euro) tun sie es.