In der Galerie Thomas Fuchs: Bertram Hasenauers stille Porträts Foto: Galeriie Thomas Fuchs

Der Maler Bertram Hasenauer gilt als Kronzeuge einer „Neuen Schwarzen Romantik“. Warum eigentlich, fragt „Stuttgarter Nachrichten“-Autor Nikolai B. Forstbauer in einer Hasenauer -Schau der Galerie Thomas Fuchs.

Stuttgart - Grau hat Konjunktur in der aktuellen Malerei, und so ist durchaus Vorsicht geboten, wenn der in Berlin lebende Österreicher Bertram Hasenauer seine Figuren nun kaum mehr in Erscheinung treten lässt. Eindringlich aber ist von Beginn an das Spiel mit den Raumebenen. Wer und was sich hier wie zeigt – Hasenauer lässt es offen.

Stempel „Neue Romantik“ passt nicht

Der Stempel „neue Romantik“ mag indes für die Bildwelt des 1970 Geborenen nicht passen. Zu klar sind seine Arbeiten grundsätzlich in Reihen erarbeitet, zu deutlich zielt Hasenauer auf die Präzision der Differenz. Malerei als klassische Studienarbeit? Das wohl auch, doch da ist noch etwas, das sich entzieht, das einen buchstäblichen tieferen Widerspruch provoziert.

Vielfarbigkeit des Grau

„Empty Pools“ heißt die Schau, die ganz auf die Vielfarbigkeit des Grau und die – in der Galerie Thomas Fuchs im Untergeschoss zu erlebende – eigene Spannung zwschen Schwarz und Weiß vertraut. Es ist eine spezielle Auswahl, eine Zuspitzung, eine Schärfung, die dem ansonten durchaus der Farbe, Rot und Blau zuvorderst, vertrauenden Werk guttut.

Mit offenem Ausgang

Auch die Galerie Brusberg in Berlin zeigte bis vor wenigen Tagen eine Hasenauer-Ausstellung. Mit gänzlich anderem Blick zwar, aber doch aus einem Interesse, das übergreifend trägt. „Ich sehe“, schreibt Felix Brusberg im Katalogheft, „eine menschliche Gestalt, aber kein Individuum. Ich sehe Angst und Unsicherheit, aber es überwiegen doch ganz eindeutig Schönheit, Stärke und Sehnsucht.“ Und er schließt: „Die Geschichten in den Bildern sind noch nicht zu Ende erzählt.“ Richtig – das ist es.

Bertram Hasenauer, Empty Pools, Galerie Thomas Fuchs in Stuttgart (Reinsburgstrasse 68A, Di-Fr13-19, Sa 11-16 Uhr. www.galeriefuchs.de