Ein konservativer Gesprächskreis sorgt für Unruhe. "Wir sind doch keine Wirklichkeitsverweigerer", wehrt sich CDU-Innenpolitiker Wolfgang Bosbach. Foto: dpa

Bosbach weist Kritik am Berliner Gesprächskreis konservativer Kräfte innerhalb der CDU zurück.

Stuttgart/Berlin - Der CDU-Innenpolitiker Wolfgang Bosbach hat die Kritik an dem Berliner Gesprächskreis konservativer Kräfte innerhalb der CDU zurückgewiesen. „Mich stört, dass immer der Eindruck erweckt wird, der Berliner Kreis sei der Hort der Erzkonservativen, deren einziges Ziel es sei, die programmatische Entwicklung der Union in den letzten Jahrzehnten wieder zurückzudrehen. Davon kann überhaupt keine Rede sein. Niemand in diesem Kreis will zurück in die 60-er oder 70-er Jahre. Wir sind doch keine Wirklichkeitsverweigerer!“, sagte Bosbach unserer Zeitung.

Es gehe dem Kreis in erster Linie darum, für die verloren gegangene Stammwähler wieder zurückzugewinnen. „Bei jeder Bundestagswahl geben wir das Ziel aus: 40 Prozent plus X. Nachfolgend erklären wir dann Wahlergebnisse um die 35 Prozent für eigentlich doch sehr erfreulich“, kritisierte Bosbach. „Nichts spricht dagegen, neue Wählerschichten zu erschließen. Und jede Zeit hat neue Herausforderungen und braucht auf neue Fragen neue Antworten. Aber alles spricht dagegen, das wichtige Klientel der Stammwähler zu vernachlässigen. Wir müssen immer klar die Frage beantworten können: Wofür steht die Union und wodurch unterscheidet sie sich von der politischen Konkurrenz?“, sagte Bosbach.