Der Erotik-Konzern Beate Uhse hat die Wende ins Internet-Zeitalter verpasst. Foto: dpa

Fast jeder kennt Beate Uhse, doch die goldenen Jahre des Flensburger Sex-Unternehmens sind schon lange vorbei. Einem Bericht zufolge verliert nun fast die Hälfte der Mitarbeiter ihre Jobs.

Flensburg - Beim insolventen Erotikhändler Beate Uhse fällt nach der Abwicklung und Sanierung vermutlich weit mehr als die Hälfte der Arbeitsplätze weg. „Läuft alles nach Plan, wird der Finanzinvestor Robus Capital Anfang Mai die werthaltigen Teile des Unternehmens übernehmen“, sagte der Generalbevollmächtigte Georg Bernsau der „Wirtschaftswoche“. Damit könnten rund 150 von derzeit noch 345 Arbeitsplätzen erhalten bleiben. Das finanzwirtschaftlich komplexe Verfahren sei auf der Zielgeraden.

Gläubiger haben Insolvenzplan zugestimmt

Laut dem vor einem Monat veröffentlichten Insolvenzplan werden die überlebensfähigen Teile des Unternehmens in eine neue Gesellschaft überführt. „Die neue Gesellschaft wird über zwei Kapitalerhöhungen mit Geld versehen, um den Kauf und den Fortbestand zu finanzieren“, erklärte Bernsau. Nach der Übertragung solle das Geschäft neu aufgestellt werden. Die deutschen Gläubiger haben dem Insolvenzplan bereits zugestimmt. Eine weitere Gläubigerversammlung der niederländischen Tochtergesellschaft steht noch bevor.

Markenname ist wertvoll

Die Gläubiger - darunter auch Zeichner einer Anleihe über 30 Millionen Euro vom Juli 2014 - dürften ihr Geld weitgehend verlieren. Beate Uhse hatte im Dezember nach jahrelangem Niedergang die Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Sieben Investoren hatten unverbindliche Angebote abgegeben. Wertvoll ist vor allem der Markenname, den die meisten Verbraucher in Deutschland kennen.