Den Angaben der Fifa-Anwälte zufolge sollen sich Funktionäre um Blatter selbst bereichert haben. Foto: dpa

Die Vorwürfe wiegen schwer: Der Ex-Fifa-Präsident Joseph Blatter und andere Funktionäre sollen sich laut einer internen Fifa-Untersuchung um mehr als 71 Millionen Euro bereichert haben.

Zürich - Der Fifa-Skandal hat eine neue Dimension erreicht: Nach Angaben der Anwälte des Fußball-Weltverbandes sollen sich Ex-Präsident Joseph S. Blatter (Schweiz), der entlassene Generalsekretär Jerome Valcke (Frankreich) und der kürzlich ebenfalls gefeuerte Finanzchef Markus Kattner (Bayreuth) in der Vergangenheit massiv selbst bereichert haben.

Die Juristen der Kanzlei Quinn Emanuel nannten auf Grundlage ihrer internen Untersuchungen eine Gesamtsumme von umgerechnet über 71 Millionen Euro (79 Millionen Schweizer Franken). „Es gibt Belege für koordinierte Bemühungen von drei früheren Top-Offiziellen der Fifa, sich durch jährliche Gehaltserhöhungen, Boni für Weltmeisterschaften und andere Zahlungen in Höhe von mehr als 79 Millionen Franken zu bereichern - nur in den letzten fünf Jahren“, erklärte Bill Burck, Partner der Anwaltskanzlei Quinn Emanuel. Diese wurde vom Verband damit beauftragt, Verträge und Entschädigungen einer kleinen Gruppe von ehemaligen Fifa-Funktionären zu untersuchen.

Einige Verträge enthielten Bestimmungen, die Schweizer Gesetze verletzen dürften, wie es hieß. Die Untersuchung habe auch Hinweise erbracht, dass Treupflichten verletzt wurden. Sie werfe zudem Fragen über die Rolle des Fifa-Kompensationskommitees auf.