Marco Djurdjevic (links) ist für Spielertrainer Marc Reinhardt einer der Garanten der starken Benninger Hinrunde. Foto: Archiv (avanti)

Spielertrainer Marc Reinhardt vom TSV 1899 Benningen sieht die Konkurrenz vorne.

Benningen - Einbrecher, die man mal eben so nebenbei beim Training fing, und ein Hauptverein, dem die Auflösung droht – der TSV 1899 Benningen schrieb zuletzt eher ungewöhnliche Schlagzeilen. Dabei haben die Benninger Fußballer in den vergangenen Monaten auch sportlich durchaus für Furore gesorgt. Wie die Feuerwehr war man im Sommer in die Saison gestartet. 15 Punkte und 29:3 Tore lautete die beeindruckende Zwischenbilanz nach den ersten fünf Spielen. Vor allem Angreifer Dominik Wels traf anfangs, wie er wollte. Obwohl man in der Folge in den direkten Duellen mit den Spitzenteams einige Federn und dem Konkurrenten aus Affalterbach die offizielle Herbstmeisterschaft überlassen lassen musste, stand der TSV über den Winter vorne. „Wir haben ein super Halbjahr gespielt. Gegen die Teams, die weiter unten stehen, haben wir absolut überzeugt. Gegen die Topmannschaften hat es aber nicht so funktioniert“, legt Spielertrainer Marc Reinhardt bei seinem Zwischenfazit den Finger in die Wunde.

Denn Reinhardt, der erst im Sommer in die Verantwortung rückte, nachdem er zuvor über Jahre einer der Leistungsträger auf dem Platz war, sieht seine Mannschaft nicht als den großen Favoriten an. „In der Breite fehlt uns einfach noch die Erfahrung“, erklärt er und fügt an: „Das Rennen ist zwar offen und wird sich wohl erst spät entscheiden, aber ich glaube nicht, dass es für uns schon für ganz oben reicht. Auch, wenn wir natürlich so lange wie möglich oben bleiben wollen.“ Letztlich sieht er aber die Konkurrenz vom TSV Affalterbach, dem TV Aldingen und auch vom FV Oberstenfeld („Sie spielen meist eine richtig starke Rückrunde und haben hervorragende Einzelspieler“) vorne.

Das „Superhalbjahr“, das sein eigenes Team hinlegte, hat für den Coach vor allem zwei Ursachen: „Einerseits stimmt der Teamgedanke, denn obwohl wir einen großen Kader haben, herrschte immer Ruhe. Zum anderen hat sich unsere Spielanlage deutlich verbessert. Nach vorne kombinieren wir jetzt mehr und arbeiten nicht mehr so oft mit langen Bällen“, erklärt er. Maßgeblichen Anteil am fußballerischen Aufschwung hatten dabei zwei Youngsters. Marco Djurdjevic und Justin Hill spielen ihr erstes Jahr bei den Aktiven, sind aber sofort Stammspieler und Leistungsträger geworden: Hill als Zehner und Djurdjevic auf der rechten offensiven Außenbahn. „Sie haben sich enorm entwickelt“, freut sich Reinhardt. Wie die beiden aus der Jugend aufgerückten Talente schlugen auch zwei Sommerneuzugänge voll ein: Nico Ferrara (ehemals GSV Pleidelsheim) und Benedict Claus, der vom B-Ligisten SV Poppenweiler kam, sind in der TSV-Abwehr gesetzt. Weitere Garanten der erfolgreichen Hinserie waren Torjäger Wels und Dennis Michelfelder in der Schaltzentrale. „Er hat einen enormen Sprung gemacht. So stark habe ich ihn noch nie gesehen“, lobt Reinhardt seinen Sechser.

Zur Rückserie korrigierte man den Kader nur punktuell. Selver Sejdovic kehrte nach Affalterbach zurück, dafür holte der TSV zwei neue Torhüter. Jonas Gröppner kam vom FSV Oßweil, Robert Dregan, einst beim FC Marbach, war zuletzt vereinslos. Zudem zog Reinhardt mit Abwehrspieler Simon Heinze das nächste Talent nach oben. Zum Start erwartet der TSV am kommenden Sonntag die DJK Ludwigsburg. Das Hinspiel gewann man sage und schreibe 10:1. Reinhardt erwartet aber nicht, dass es wieder so einfach wird. „Kein Gegner wird sich zwei Klatschen abholen wollen“, ist er sicher, zumal die Vorbereitung schwierig war. „Dass es in Benningen immer noch keinen Kunstrasen gibt, ist für uns ein klarer Nachteil“, erklärt der Coach.

Erst am 29. März greift die TSV-Zweite in der Kreisliga C2 mit dem Gastspiel in Mundelsheim wieder ins Geschehen ein. Nach dem Abstieg im Vorjahr überwinterte die Elf als Tabellendritter und hat noch Außenseiterchancen.