Die Bahnstrecke von Offenburg nach Konstanz wurde im vergangenen Jahr 150 Jahre alt. Foto: dpa/Philipp von Ditfurth

Die an die Bodensee führende Schwarzwaldbahn wird zunächst weiter von der DB Regio betrieben. Das Land befürchtet Risiken bei einer Neuausschreibung. So könnten Lokführer fehlen.

Das Land verzichtet zunächst darauf, die Schwarzwaldbahn zwischen Karlsruhe und Konstanz neu auszuschreiben. Die Deutsche-Bahn-Tochter DB Regio werde die Verbindung zum Bodensee vorerst bis 2029 weiter betreiben, teilte das Landesverkehrsministerium am Dienstag in Stuttgart mit. Auf der beliebten Touristenstrecke mit zahlreichen Kurven und Tunneln waren im vergangenen Jahr rund elf Millionen Fahrgäste unterwegs.

Es gab im Ministerium Sorgen, wonach ein neuer Betreiber wegen des Fachkräftemangels nicht genügend Lokführerinnen und Lokführer finden könnte. Amtschef Berthold Frieß sagte, mit Neuausschreibungen seien üblicherweise Verbesserungen beim Fahrplan und beim sogenannten Rollmaterial verbunden.

Bei der Schwarzwaldbahn setze man hingegen auf Kontinuität: „Mit Stuttgart 21 und der Elektrifizierung der Hochrheinbahn haben wir im gleichen Zeitraum schon zwei anspruchsvolle Transformationsprozesse vor der Brust“, sagte Frieß laut Mitteilung.

Das Angebot bleibt erhalten

„Das heute schon sehr gute stündliche Angebot auf der Schwarzwaldbahn bleibt erhalten“, berichtete das Ministerium. Die Doppelstockzüge werden demnach weiter fahren. Sitze und Fenster, an denen der Zahn der Zeit nagt, sollen erneuert werden. Die Bahn hatte im vorvergangenen Jahr festgestellt, dass Räder von Zügen auf der Strecke überdurchschnittlich stark abgenutzt waren - es wurden deshalb Gleise geschliffen. Frieß sagte, die DB sei „Probleme im Zusammenspiel von Rad und Schiene“ engagiert angegangen. Die Gebirgsstrecke war im vergangenen Jahr 150 Jahre alt geworden.

Das Land verzichtet auf die Möglichkeit, den Vertrag zum Termin Ende 2026 zu kündigen. Stattdessen einigten sich das Ministerium und der Betreiber auf den Zuschussbedarf für den Zeitraum 2027 bis 2032. Dieser wurde aus Wettbewerbsgründen nicht beziffert. Das Land kann den Vertrag erstmalig zum Ende 2029 wieder kündigen.