Taylor Swift (Mitte) in einer Loge beim Super Bowl. Foto: AFP/PATRICK T. FALLON

Um das Erscheinen des Megastars Taylor Swift beim diesjährigen Finale der National Football League in Las Vegas wurde ein großes Bohei gemacht. Im Stadion wurde die 34-Jährige dann gar nicht nett empfangen. Warum?

Pop-Superstar Taylor Swift ist beim Super Bowl in Las Vegas ausgebuht worden. Swift, die das Final der National Football League (NFL) zwischen den Kansas City Chiefs und den San Francisco 49ers verfolgte, war während des Spiels mehrfach auf der Leinwand gezeigt worden. Dabei hatte es vor allem Buh-Rufe, vereinzelt auch Jubel gegeben.

 

Den Machern der großen Show war das offenbar egal. Swift war später noch einmal auf der Leinwand zu sehen. Sie leerte dabei ihren Getränkebecher, den sie in der Hand hielt, in einem Zug aus und knallte ihn danach auf den Tisch vor sich.

Swift ist mit Chiefs-Profi Travis Kelce liiert. Im Allegiant Stadium hatten die Anhänger der 49ers akustisch die Oberhand. Aus sportlicher Sicht war es das Team aus Kansas City, das sich erst in der Verlängerung mit 25:22 durchsetzte.

Echte Fans sehen Rummel kritisch

Bei der Fernsehübertragung des Spiels war unter anderem zu sehen gewesen, wie Swift vor Beginn des Spiels in der Loge mit der Schauspielerin Blake Lively zu dem von Musiker Post Malone vorgetragenen Lied „America the Beautiful“ geschunkelt hatte. Rund zwei Stunden vor Beginn der Partie hatte NFL ein Video auf X (ehemals Twitter) veröffentlicht, auf dem zu sehen war, wie Swift gemeinsam mit Musikerin Ice Spice und Lively im Stadion angekommen war. Swift trug eine dunkle Hose und ein dunkles Oberteil und dazu eine rote Jacke über der Schulter.

Warum aber wurde die Sängerin so gnadenlos ausgebuht? Swift und Kelce sind seit vergangenem Jahr ein Paar. Die 34-Jährige hat zahlreiche Partien der Chiefs im Stadion besucht und der National Football League damit große Aufmerksamkeit beschert. Für die Liga ist das einerseits ein Segen, weil sie sich so ein neues Publikum erschlossen hat. Viele der Millionen Fans von Swift – vor allem junge Frauen unter 30 – schauen nun NFL-Partien. In erster Linie nicht wegen des Sports, sondern wegen Swift. Laut einer Studie hat die Künstlerin der Liga und den Chiefs seit September einen Marketinggegenwert von 331 Millionen US-Dollar beschert. Auch die Einschaltquoten am Sonntag waren auf Rekordhoch (123,4 Millionen Zuschauer). Möglicherweise hatte Swift dazu beigetragen.

Auf der anderen Seite sehen viele Football-Fans, denen es nur um den Sport geht, den Rummel um das Pop-Sternchen kritisch. Deshalb auch die Buh-Rufe. Aus ihrer Sicht sollte es vor allem um das, was auf dem Feld passiert, gehen – nicht um eine prominente Zuschauerin. Dabei gehört das Drumherum beim Football – gerade beim Super Bowl mit seiner pompösen Halbzeit-Show – dazu. Swift dürfte auch dazu beigetragen haben, dass die Kansas City Chiefs mittlerweile als unbeliebtestes Team der Liga gelten. Eine Rolle dürfte allerdings auch der anhaltende Erfolg sein. Der Sieg am Sonntag war der dritte Titel innerhalb von fünf Jahren.

Swift war schon vor dem Spiel ein Thema

Ob Swift es rechtzeitig zu Super Bowl LVIII nach Las Vegas schaffen würde, war seit der Qualifikation der Chiefs ein großes Thema. Noch am Samstagabend spielte sie ein Konzert in Tokio. Wegen der großen Zeitverschiebung und mithilfe eines Privatjets war sie aber bereits am Samstag in Los Angeles angekommen. Von dort sind es etwa 70 Flugminuten in die Glücksspielmetropole im US-Bundesstaat Nevada.