Weltmeister Jogi Bitter zeigt den Kids, wie es geht. Foto: avanti

Beim Sommercamp der SG Schozach-Bottwartal istTVB-Torhüter Jogi Bitter mit dabei.

Beilstein - Seit mehreren Jahren veranstaltet die SG Schozach-Bottwartal Handball-Camps für Nachwuchssportler, jeweils zu Ostern und in den Sommerferien. Etwa 100 Teilnehmer waren beim diesjährigen Sommercamp dabei. „Ein Großteil sind Wiederholungstäter. Nur drei waren vorher noch nie bei uns“, so Edwin Gahai, Jugendleiter der SG Schozach-Bottwartal. „Die Teilnehmer kommen aus dem gesamten HVW-Gebiet. Besonders aus dem Raum Reutlingen kommen immer wieder einige Nachwuchstalente zu uns“, freut sich Gahai. Neu ist in diesem Jahr, dass es im Sommer kein reines Torwart-Camp gibt, sondern auch Feldspieler angesprochen werden. „In verschiedenen Gruppen bekommen die Jungen und Mädchen positionsspezifisches Training, also Torhüter, Kreisläufer und Rückraumspieler.“

Gleich am ersten Tag des Camps hatten die Organisatoren eine Überraschung für die Teilnehmer parat: Johannes „Jogi“ Bitter, Torhüter des TVB Stuttgart und Weltmeister von 2007, nahm sich eine Stunde Zeit, um mit knapp zehn Nachwuchs-Torhütern zu trainieren. Nach dem Aufwärmen mussten sich die jungen Keeper die Bälle gegenseitig zuspielen, wobei abwechselnd hoch und flach geworfen wurde. „Die flach gespielten Bälle zu fangen ist schwer, auch für mich“, meint Bitter. Danach mussten sich die Jugendlichen abwechselnd ins Tor stellen, wo sie Bälle abwehren mussten, die Bitter ihnen zuspielte. Auf die Fußstellung legte der Bundesliga-Torhüter dabei genauso viel Wert wie auf die Schritt- und Armbewegungen des Handball-Nachwuchses. Die Kids bekamen konkrete Verbesserungshinweise von Bitter, die sie sofort umsetzten. Im Anschluss an die gut einstündige Übungseinheit nutzten die Camp-Teilnehmer die Gelegenheit, dem Profi Fragen zu stellen. So erfuhren sie, dass der TVB Stuttgart acht bis neun Trainingseinheiten absolviert pro Woche absolviert, zuzüglich zu den Spielen. Ein Teilnehmer fragte nach einer wirksamen Abwehrstrategie für einen Torhüter. „Macht euch möglichst groß im Tor und bewegt euch nicht zu früh. Zwingt den Angreifer zu einer Entscheidung, auf die ihr dann schnell reagiert“, sagte Bitter.

Den Jungen und Mädchen merkte man an, dass sie etwas hatten mitnehmen können. „Mir hat es auch sehr Spaß gemacht“, fand Jogi Bitter. Zum Abschluss gab es noch ein Gruppenfoto mit dem Weltmeister, der allerdings bald los musste, um rechtzeitig beim Training seiner Mannschaft zu sein. Für die etwa zehn Jugendlichen, die die Chance hatten, mit ihm zu trainieren, war dies eine wertvolle Erfahrung. Doch auch die übrigen Trainer, die am Sommercamp der SG mitwirken, sind nicht nur ausgebildete Coaches, sondern verfügen zum Teil selbst über Spielpraxis in höheren Ligen. Die Zahl derer, die auch beim nächsten Camp in Beilstein teilnehmen werden, dürfte daher wieder sehr groß sein.