Rund 50 Polizeibeamte beteiligten sich am frühen Dienstagmorgen an der Durchsuchung der Wohnungen in Ingersheim, Esslingen, Gemmrigheim, Bietigheim-Bissingen, Murr und Steinheim an der Murr. Foto: Max Kovalenko

Eine Durchsuchungs- und Festnahmeaktion im Landkreis Ludwigsburg bildete den vorläufigen Höhepunkt von Ermittlungen gegen rivalisierende Gruppen. Auseinandersetzungen bei einer Machtdemonstration der United Tribuns und der sogenannten Stuttgarter Kurden am 29. März war der Auslöser.

Stuttgart/Ludwigsburg - Rund 50 Polizeibeamte beteiligten sich am frühen Dienstagmorgen an der Durchsuchung der Wohnungen in Ingersheim, Esslingen, Gemmrigheim, Bietigheim-Bissingen, Murr und Steinheim an der Murr. Drei Tatverdächtige im Alter zwischen 19 und 24 Jahren wurden festgenommen. Nach wochenlangen Provokationen und Machtdemonstrationen der beiden Gruppierungen im Stuttgarter Raum war es am 29. März zu einem größeren Aufmarsch in der Ludwigsburger Innenstadt gekommen, bei dem die Polizei nur durch einen massiven Einsatz ein direktes Aufeinandertreffen verhindern konnte. Es kam zu einer Konfrontation, nachdem Mitglieder der Stuttgarter Kurden versucht hatten, gewaltsam eine Polizeikette zu durchbrechen.

Den festgenommen Verdächtigen, die den von ehemaligen Mitgliedern der verbotenen Red Legion dominierten sogenannten Stuttgarter Kurden angehören, werfen die Ermittler Landfriedensbruch vor. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Stuttgart wurden sie noch am Dienstag dem Haftrichter vorgeführt. Die Haftbefehle gegen die aus Esslingen, Gemmrigheim und Ingersheim stammenden jungen Männer wurden in Vollzug gesetzt.

Die Polizei geht davon aus, dass am 29. März unbeteiligte Passanten das Geschehen mit Smartphones oder Kameras aufgezeichnet haben. Zeugen, die solche Aufnahmen besitzen, sollten sich zwischen 8 und 16 Uhr unter der Telefonnummer 0 71 41 / 18 58 38 melden. Aufnahmen können auch per E-Mail an Schillerplatz@polizei.bwl.de übermittelt werden.