Leihgabe von Bayern München: Ron-Thorben Hoffmann Foto: IMAGO/NurPhoto/IMAGO/MI News

Trotz Corona auf den Platz - Fußball-Profi Ron-Thorben Hoffmann erlebte in England einen fragwürdigen Umgang mit der Pandemie.

Ron-Thorben Hoffmann fühlte sich nicht wohl. Der Torwart des englischen Drittligisten AFC Sunderland hatte seine Corona-Infektion noch nicht überstanden, die Schnelltests waren weiter positiv - doch sein Klub stellte die 23 Jahre alte Leihgabe von Bayern München schon wieder zwischen die Pfosten.

„Ich musste mit Corona spielen“, sagte der gebürtige Rostocker der Bild-Zeitung nach seiner Rückkehr nach Deutschland und berichtete vom wenig sensiblen Umgang des späteren Aufsteigers mit der Pandemie. 

Es gab bei Hoffmann laut eigener Aussage keine medizinische Untersuchung, nachdem er sich zum Jahreswechsel infiziert hatte und dann schnell auf den Rasen zurückkehrte. Im ersten Spiel habe ihn noch „das Adrenalin hochgehalten, weil ich froh war, wieder im Tor zu stehen“. Doch dann sei es von Spiel zu Spiel schlimmer geworden, ergänzte er im Sky-Interview: „Ich hatte ein ganz niedriges Energielevel, hatte gar keine Kraft mehr, nach Spielen aufzustehen, und bin nicht mehr von der Couch aufgekommen.“

Hoffmann: „Das ist die brutale Seite des Fußballs“

Hoffmann machte sich zunehmend Sorgen, er könne ähnliche Gesundheitsprobleme bekomme wie Alphonso Davies. Der Linksverteidiger seines Stammklubs FC Bayern hatte nach einer Corona-Infektion mit einer Herzmuskelentzündung zu kämpfen.

Hoffmann entschloss sich Anfang Februar zu einer Untersuchung in München - und spielte trotz seines bisherigen Stammplatzes anschließend in Sunderland keine Rolle mehr. Zur automatischen Vertragsverlängerung nach 25 Partien fehlten zwei Einsätze.

„Das ist die brutale Seite des Fußballs, die man als Fan eigentlich auch nicht lesen will. Gespräche mit den Verantwortlichen gab es nicht“, sagte Hoffmann, der nun sein Glück in Deutschland versuchen will. Unter anderem Zweitliga-Aufsteiger Eintracht Braunschweig gilt als Interessent.