Nachfolger für Winfried Kretschmann? In einer Umfrage fällt vor allem der Name von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne). Foto: dpa/Marijan Murat

Gefragt nach einem potenziellen Nachfolger für den Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann macht sich große Ratlosigkeit breit. Und dann läuft es doch auf einen Namen hinaus.

Der Rückhalt in der Bevölkerung für die grün-schwarze Koalition im Land hat sich auch nach gut der Hälfte der Legislaturperiode wenig verändert. Nur etwa 34 Prozent finden in einer aktuellen Umfrage gut, dass Grün-Schwarz weiterregiert. 2021 – direkt nach der Landtagswahl – waren es 35 Prozent. Allerdings finden nur 24 Prozent, dass die Landesregierung eine gute Arbeit macht – 37 Prozent sehen das nicht so, und der Rest ist unentschieden. Das ist das Ergebnis des BaWü-Checks – einer repräsentativen Meinungsumfrage, die das Institut für Demoskopie Allensbach regelmäßig im Auftrag mehrerer baden-württembergischer Tageszeitungen durchführt.

 

Kretschmann soll bis 2026 durchhalten

Dabei hält sich auch der Anteil derer, die den amtierenden Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) bis zum Ende der Legislaturperiode im Amt sehen wollen, stabil. In der aktuellen Umfrage finden 43 Prozent, Kretschmann sollte bis 2026 weitermachen, 2021 waren es 45 Prozent. 33 Prozent (2021: 32 Prozent) sind dagegen. Der 75-Jährige hat stets betont, bis 2026 regieren zu wollen – vorausgesetzt, seine Gesundheit lässt es zu, wie er immer nachschiebt. Seine Beliebtheitswerte reichen nicht mehr an frühere Höhenflüge heran. Grüne – und übrigens auch die CDU – haben die Frage nach potenziellen Spitzenkandidaten bisher noch nicht beantwortet, auch wenn einige Namen bereits gehandelt werden.

In der Bevölkerung scheint in der Hinsicht Ratlosigkeit zu herrschen. Ohne einen Namen vorgegeben zu bekommen, können mehr als 90 Prozent der Befragten keinen Nachfolger benennen oder sind unentschieden. Unter denjenigen, die einen Namen nennen, kommt jeder Zweite auf einen: Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne).

Kandidaten aus dem Land eher abgeschlagen

Werden Namensvorgaben gemacht, trauen mit Abstand am meisten Özdemir eine Spitzenkandidatur zu. 23 Prozent wäre Özdemir als Ministerpräsident am liebsten. Neun Prozent sähen gern Innenminister Thomas Strobl (CDU) in dem Amt. Und sechs Prozent wären für den Parlamentarischen Geschäftsführer der CDU-Fraktion im Bundestag, Thorsten Frei. Die Kandidaten, die neben Özde mir gehandelt werden, laufen eher unter „ferner liefen“. CDU-Landtagsfraktionschef Manuel Hagel kommt auf drei Prozent, ebenso wie Landesfinanzminister Danyal Bayaz (Grüne). Grünen-Fraktionschef Andreas Schwarz sehen zwei Prozent als Ministerpräsidenten.