Im Tunnel werden Brände simuliert – werden keine Mängel festgestellt wird er schon bald öffnen können. Foto: LICHTGUT/Max Kovalenko

Zurzeit laufen in dem neuen Tunnelbauwerk Sicherheitstests mit Brandsimulationen. Bald wird über seine Eröffnung entschieden.

Suttgart - In der kommenden Woche wird die Stadt entscheiden, wann genau der Rosensteintunnel eröffnet wird. Das ist am Rand der aktuell laufenden Sicherheitstest im Tunnel bekannt geworden. Wenn alle Tests zufriedenstellend verlaufen, könnte schon im März, spätestens im April der Autoverkehr durch den neuen Straßentunnel rollen.

Zurzeit geht es in den weitgehend fertiggestellten gut 1,3 Kilometer langen Röhren heiß her. Immer wieder schlagen aus einem schon arg mitgenommenen Auto hohe Flammen, die Temperaturen in unmittelbarer Umgebung steigen deutlich, immer wieder quillt dichter Rauch aus dem brennenden Fahrzeug. Es handelt sich dabei natürlich nicht um einen echten Fahrzeugbrand, sonst wäre der nagelneue Tunnel schon vor seiner Eröffnung ziemlich verrußt.

Mit Hilfe einer auf einem Anhänger montierten Fahrzeugkarosserie samt Gasleitungen, Wasser und Nebelmaschinen werden an mehreren Stellen in den Tunnelröhren Fahrzeugbrände simuliert, um so die Rauchausbreitung und die Absaugung zu überprüfen. All das wird aufwendig gefilmt, gemessen und aufgezeichnet. Erst wenn diese Daten nach Abschluss der Versuche ausgewertet sind und für in Ordnung befunden werden, rückt die Tunneleröffnung auch wirklich näher.

Drei Ventilatoren mit starker Leistung

Sollte im Rosensteintunnel ein Fahrzeug brennen, müssen ganz unterschiedliche Sicherheitsvorrichtungen funktionieren und reibungslos ineinandergreifen. Unter der Tunneldecke verläuft ein weißes sogenanntes Brandkabel. Das ist nicht etwa ein normales Kabel, sondern es ist im Inneren in regelmäßigen Abständen mit Sensoren bestückt, die auf deutliche Temperaturveränderungen reagieren. Steigt die Temperatur an einer Stelle stark an, wird in den Leitstellen von Feuerwehr und Polizei Alarm ausgelöst. Gleichzeitig werden die Ampeln an den Tunnelzufahrten auf Rot geschaltet und die Lichter im Tunnel heller gestellt. Auch die Notausgänge und die Wege zu ihnen werden durch verstärkte Beleuchtung noch deutlicher sichtbar gemacht.

Mit dem Alarm werden Rauchabzugsklappen in der Tunneldecke geöffnet und die drei großen Axialventilatoren mit einer Leistung von jeweils 185 Kilowatt in Bewegung versetzt. So kann der Rauch aus dem Tunnel in den darüber verlaufenden Lüftungskanal abgesaugt werden.

An den derzeit laufenden Tests ist auch die Stuttgarter Feuerwehr beteiligt, die im Arbeitskreis Tunnelsicherheit der Stadt vertreten ist und sich gerade auch bei neuen Tunnelbauprojekten immer eng mit dem Tiefbauamt abstimmt. Wenn alles funktioniert, können die Gittertore an den Tunnelmündern bald demontiert und die Ampeln an den Zufahrten in absehbarer Zeit auf Grün gestellt werden.