Auf dem Jägerhaus brennen die Esslinger Landwirte ein Mahnfeuer ab. Foto: Roberto Bulgrin

Mit einem weithin sichtbaren Mahnfeuer auf dem Jägerhaus setzen die Esslinger Landwirte ihre Proteste fort.

Rund zwei Dutzend Esslinger Landwirte haben die Protestveranstaltung direkt vor ihrer Haustüre organisiert: Am vergangenen Freitagabend sind allerdings Bauern aus dem gesamten Kreisgebiet sowie aus den benachbarten Landkreisen mit ihren Traktoren zu einem Mahnfeuer auf dem Jägerhaus gekommen, um ein weithin sichtbares Zeichen zu setzen. Mehrere hundert Menschen, darunter auch viele Bürgerinnen und Bürger, die der Landwirtschaft in erster Linie als Verbraucherinnen und Verbraucher verbunden sind, unterstützten die Aktion, mit der die Proteste gegen die Agrarpolitik fortgesetzt wurden, durch ihr Kommen.

Markus Tauchmann, einer der Organisatoren, machte deutlich, worum es geht: „Die meisten von uns hier in Esslingen sind Nebenerwerbsbauern, sodass uns die beschlossenen Kürzungen beim Agrardiesel nicht allzu sehr betreffen.“ Es gehe allerdings für alle Landwirte um viel, viel mehr, ergänzte er. „So wollen wir als Klein-Bauern zum einen unsere Solidarität zeigen. Und zum anderen gibt es viele andere Themen, die uns alle gleichermaßen betreffen“, fügte Tauchmann hinzu.

Beispiele zu diesen Themen nannte Marius Fischer aus Aichwald, der sich für die deutschlandweite Bewegung „Land schafft Verbindung“ engagiert. „Das mit dem Agrardiesel war doch nur noch der letzte Tropfen, der das Fass vollends zum Überlaufen gebracht hat.“ Schon seit Jahren werde es mit den unzähligen Auflagen für alle Bauern immer schwieriger zu wirtschaften, fuhr er fort. „In erster Linie brauchen wir hierzulande einen Außenschutz für Lebensmittel, damit nur importiert werden kann, was hiesigen Standards entspricht“, sagte Fischer. Dann sei man auch konkurrenzfähig.

Themen gab es auf dem Jägerhaus noch viele weitere – und so wurde dort lange über die Zukunft der Landwirtschaft diskutiert. Und die Debatten werden mit Sicherheit fortgesetzt, wohl schon an diesem Dienstag, wenn sich auch viele Esslinger Bauern mit ihren Traktoren zu einer Großdemonstration nach Stuttgart aufmachen.