Derzeit ist die Stuttgarter Straße ab der Kreuzung mit der Hohenheimer Straße Richtung Norden gesperrt. Foto: Philipp Braitinger

Die Netze BW und die Stadtwerke Leinfelden-Echterdingen sanieren ab Herbst Leitungen unter der Stuttgarter Straße. Die Autofahrer sowie die Anwohner müssen sich auf eine veränderte Verkehrsführung einstellen.

Es ist einiges los im Untergrund. Derzeit ist die Stuttgarter Straße ab der Kreuzung mit der Hohenheimer Straße Richtung Norden gesperrt. Ab Herbst soll der dritte Bauabschnitt angegangen werden. Dann muss die Stuttgarter Straße zwischen der Hohenheimer und der Rohrer Straße zeitweise gesperrt werden. Gleichzeitig werden in der Hohenheimer Straße Versorgungsleitungen bis zum Ruiter Weg erneuert. Damit werde Unteraichen über Monate abgetrennt, kritisierte der Stadtrat Ulrich Löchner (Freie Wähler). Oberaichen sei bereits seit Langem wegen der Bauarbeiten auf der Stuttgarter Straße von einer wichtigen Verkehrsader abgeschnitten, ärgerte sich der Stadtrat. „Jetzt mache ich das ganz große Fass auf“, kündigte er während der jüngsten Sitzung des Technischen Ausschusses an. Tausende Menschen seien betroffen.

Löchners Befürchtung ist, dass die Anwohner Unteraichens nicht mehr direkt Richtung Süden, zur Filderhalle, zum Gartenhallenbad oder nach Musberg fahren können. Es wäre ein großer Umweg über die Max-Lang-Straße nötig, würde die wichtige Verkehrsader geschlossen. „Das ist die Hölle, wenn man nur über die Max-Lang-Straße abfahren kann“, so Löchner. Und es habe bisher nicht einmal ein Bürgerdialog stattgefunden, um mit den Anwohnern Lösungen zu besprechen.

Der Bürgermeister kann den Unmut nachvollziehen

Er könne den Unmut nachvollziehen, meinte der Bürgermeister Benjamin Dihm. Die Anwohner müssten besser über die geplanten Maßnahmen informiert werden. Es gebe aber bereits ein Konzept, um die Behinderungen im Zusammenhang mit der Straßensperrung so gering wie möglich ausfallen zu lassen. Eine mögliche Lösung präsentierte Andreas Waibel, der stellvertretende Leider des Amts für Umwelt, Grünflächen und Tiefbau. Allerdings betonte er, dass es sich dabei bisher lediglich um Ideen handele, die noch nicht mit den Baufirmen abgesprochen seien. Es könnte eine Umleitung über die Schul- und Uhlandstraße eingerichtet werden. Dafür müsste aber ein Halteverbot entlang der genannten Umleitungsstraße eingerichtet werden. Und für den Busverkehr ist die Umleitungsstrecke, die durch Wohngebiet führt, nicht geeignet.

Die Bauarbeiten in der Hohenheimer Straße könnten rund zehn Wochen dauern. Anschließend wäre die Stuttgarter Straße für rund zwölf Wochen gesperrt. Eine Einbahnstraßen- oder Ampelregelung ist nicht möglich, weil die Leitungen mittig unter der Straße verlaufen. Für den letzten Abschnitt, von der Kreuzung der Stuttgarter Straße mit der Uhlandstraße bis zum Kreisverkehr, gibt es keine Umleitungsmöglichkeit. Für sechs Wochen müsste der Bereich für die Bauarbeiten gesperrt werden.

Für Fußgänger und Radfahrer gibt es eine einfachere Lösung. Sie können den Ruiter Weg nutzen, der von den Bauarbeiten nicht betroffen sein wird. „Der Fußgänger wäre nicht behindert“, sagte Waibel. Ferner könnten Fußgänger auch über die Bauzeit hinweg einen Gehweg an der Stuttgarter Straße nutzen.

Die Zweifel bleiben

Zu einer Rücknahme der Kritik führte der Vorschlag nicht. „Ich bezweifle, dass das gut funktioniert“, meinte der Stadtrat Löchner. Der Umleitungsweg für eine der am häufigsten befahrenen Straße in Unteraichen solle nahe an einem Kindergarten vorbei über kleine Anliegerstraßen geführt werden, verdeutlichte er. „Das ist eine ziemlich kritische Verkehrsführung“, so Löchner.

Wenn alles nach Plan verläuft, würde die Bauzeit 28 Wochen betragen. Ab spätestens Juli 2024 sollte der Verkehr wieder ohne Einschränkungen fließen. Denn dann soll der Abbruch des Gartenhallenbades beginnen. Die Lastwagen mit dem Abbruchmaterial sollen über die Stuttgarter-, Hohenheimer-, Max-Lang- und Maybachstraße rasch zur Autobahn gelangen.