Mit den Dallas Mavericks ist Nowitzki im Weißen Haus vom gut aufgelegten Obama empfangen worden.

Washington - Große Ehre für Basketball-Star Dirk Nowitzki: Gemeinsam mit seinem NBA-Meisterteam Dallas Mavericks ist der Würzburger im Weißen Haus empfangen worden. Obama war am Montag bei dem Treffen im East Room des Weißen Hauses so guter Laune wie lange nicht mehr. Als Nowitzki vor 13 Jahren in die nordamerikanische Profiliga kam, sei er das „skinny kid aus Germany“ gewesen - der dünne Junge aus Deutschland. Obama grinst breit, die Zuschauer im Festsaal lachen laut auf.

„Aber er ist ein harter Kerl“, setzt Obama nach. Bekanntlich habe Nowitzki es geschafft, bei einer wichtigen Partie trotz 38,3 Grad Fieber für seine Mavericks zu spielen - aus dem Zuschauerraum im East Room kommt ein anerkennendes Raunen. Solche Härte gefällt in den USA.

"Im nächsten Jahr begrüße ich hier die Bulls"

Nowitzki - grauer Anzug, leicht lila eingefärbte Krawatte samt passendem Einstecktuch - revanchiert sich artig. Und mit Humor. Er überreicht dem Präsidenten ein blaues Basketballtrikot mit der Nummer 23 - in Anspielung auf Michael Jordan. Der frühere Superstar hatte mit dieser Zahl auf dem Rücken einst für die Chicago Bulls gespielt. Obama wohnte früher in Chicago und ist ein eingefleischter Fan der Bulls. „Im nächsten Jahr begrüße ich hier die Bulls“, witzelt Obama. „Obwohl sie mir sagen, ich soll da nicht allzu sicher sein.“

Nowitzki, man spürt es, fühlt sich wohl in den USA. Nach dem Empfang denkt er sogar laut über eine US-Staatsbürgerschaft nach. „Nach Deutschland zurückkehren und spielen“, das stehe wohl kaum mehr auf seinem Lebensplan. „Wenn mein Vertrag ausläuft, bin ich 36“, sagt der Franke der Nachrichtenagentur dpa. „Dann vielleicht noch ein, zwei Jahre spielen, wenn die Knochen mitmachen.“

Danach in den USA bleiben und die Staatsbürgerschaft annehmen, das würde schon „Sinn machen“. Doch sofort setzt der 33-Jährige nach: „Das ist alles noch offen.“ Auch dass er an Deutschland hängt, macht Nowitzki klar. „Am liebsten würde ich beides machen“ - in Deutschland und in Amerika leben.

Nowitzki spielt seit 13 Jahren für Dallas, stellte sich aber immer wieder für die Nationalmannschaft zur Verfügung. 2008 trug der Würzburger bei Olympia in Peking sogar die deutsche Fahne bei der Eröffnungsfeier. Beide Staatsbürgerschaften besitzt seit knapp zwei Jahren Tennisprofi Tommy Haas. Der gebürtige Hamburger ging wegen seines Sports schon als Elfjähriger nach Florida und siedelte zwei Jahre später endgültig in seine Wahl-Heimat über. Der 33-jährige Haas trat dennoch immer wieder für das deutsche Davis-Cup-Team an.