Riesen-Trainer John Patrick freut sich über den Auswärtssieg in Frankfurt. Foto: dpa

Obwohl der Center Johannes Thiemann verletzt ausfällt, schlägt Ludwigsburg die Frankfurt Skyliners in der Basketball-Bundesliga mit 88:81.

Frankfurt - Die Diagnose war ein Schock für die MHP Riesen Ludwigsburg: Johannes Thiemann fällt für den Rest der Saison aus. Nachdem der Center im Champions-League-Spiel gegen Gaziantep (72:67) nicht zum Einsatz kam, folgte einen Tag später der ernüchternde Befund: Sehnenabriss der Bizepssehne im rechten Oberschenkel und eine lange Zwangspause für den deutschen Basketball-Nationalspieler, der in der Bundesliga in dieser Saison mit 11,9 Punkte pro Spiel bester Werfer der Barockstädter ist.

„Johannes ist ein wichtiger Teil unseres Teams, auf- und abseits des Feldes. Es tut mir sehr Leid für ihn“, sagte Riesen-Coach John Patrick. „Sein Ausfall ist definitiv ein Handicap für uns, aber wir müssen damit klarkommen und ihn nicht als Ausrede nutzen.“ Und das brauchten die Riesen bislang auch nicht. Denn auch das zweite Spiel ohne ihren Center gewann Ludwigsburg am Sonntagabend mit 88:81 (45:49). Gegen die Frankfurt Skyliners ersetzte Dwayne Evans Thiemann in der Startformation, Patrick rotierte gewohnt viel und probierte auch eine kleinere Aufstellung. Die Frankfurter versuchten deshalb ihre Größenvorteile unter dem Korb auszuspielen, erfolgreich waren sie aber vor allem aus der Distanz. Der Ex-Ludwigsburger Shawn Huff sorgte beim 15:5 für die erste zweistellige Führung. In die Pause ging es beim Stande von 49:45 für die Frankfurter.

Die Riesen lagen nach der Pause zwischendurch mit zwölf Punkten zurück, steigerten sich im letzten Viertel dann aber und zwangen den Gegner zu zahlreichen Ballverlusten. Weil Spielmacher Kerron Johnson früh sein fünftes Foul beging und nicht mehr mitwirken durfte, schulterte wieder einmal Thomas Walkup die Verantwortung. Er erzielte zwölf der letzten 16 Punkte für sein Team und war am Ende mit 27 Zählern und acht Rebounds überragender Riesen-Spieler. Dabei ließ er Thiemann fast vergessen, dachte direkt nach dem Spiel aber an seinen verletzten Teamkollegen: „Es war wichtig zu sehen, dass wir auch ohne gewinnen können.“