Ruth Leuwerik Foto: dpa

Ruth Leuwerik war der Star vieler Filmerfolge in der Nachkriegszeit, darunter „Die Trapp-Familie“. Jetzt ist die Schauspielerin im Alter von 91 Jahren in München gestorben.

München - Berühmt wurde sie vor allem als Baronin von Trapp: Die in den 50er Jahren erfolgreiche Schauspielerin Ruth Leuwerik ist mit 91 Jahren gestorben. Sie starb am Dienstag in München.

Mit starken Frauenrollen wurde sie in den 50er Jahren zum Vorbild einer ganzen Generation. Zu ihren größten Erfolgen zählten die Kinofilme „Die Trapp-Familie“ und „Die Trapp-Familie in Amerika“ über eine singende Novizin, die sich um die Familie eines verwitweten Barons kümmert.

Der Stoff wurde mit Julie Andrews später in den USA verfilmt und als „The Sound of Music“ zum Welterfolg. Mit ihrem Filmpartner Dieter Borsche (1909-1982) galt Leuwerik in den 50ern mit Filmen wie „Königliche Hoheit“ oder „Königin Luise“ als Traumpaar des deutschsprachigen Kinos - neben Stars wie Maria Schell, O.W. Fischer, Romy Schneider („Sissi“) und Karlheinz Böhm.

Ikone der Wirtschaftswunderzeit und Adenauer-Ära

In vielen Rollen war sie als selbstbewusste und beruflich erfolgreiche Frau zu sehen. Sie verkörperte mehr die treue Kameradin und Partnerin als die erotische Verführerin oder Geliebte. In gewisser Weise galt sie in der frühen Bundesrepublik als ideale Frau - eine Ikone der Wirtschaftswunderzeit und Adenauer-Ära.

Leuwerik wurde 1924 in Essen als Tochter eines Kaufmanns geboren. 1947 begann sie ihre Karriere am Theater, 1953 gelang ihr der Durchbruch beim Film. Bereits ab den 60er Jahren zog sich die Schauspielerin mehr und mehr aus dem Filmgeschäft zurück.

Leuwerik spielte in Komödien, Melodramen und Literaturverfilmungen mit - etwa in „Die ideale Frau“, „Die Rote“, „Das Haus in Montevideo“ oder „Und Jimmy ging zum Regenbogen“. In „Rosen im Herbst“ war sie als Fontanes Ehebrecherin Effi Briest zu sehen.

Am 19. Januar soll es eine Trauerfeier für Leuwerik geben. Der Ort war zunächst unbekannt.