"Es war das Gegenteil vom Dschungel", sagte Brigitte Nielsen über den Wiener Opernball.
Wien - Das Kompliment kam von Herzen. „Es war das Gegenteil vom Dschungel“, sagte die kürzlich im Fernsehen gekürte „Dschungelqueen“ Brigitte Nielsen über die Eröffnungszeremonie des Wiener Opernballs am Donnerstagabend. Und zeigte sich deutlich empfindsamer als im Camp: „Ich hatte Tränen in den Augen. Das war eine der schönsten Sachen, die ich jemals gesehen habe - und ich habe schon wirklich viel gesehen.“
Glücklich waren auch die Veranstalter. Neben mehr als 5000 Gästen marschierten im kalten Wiener Wind zahlreiche Prominente über den roten Teppich. Der österreichische Bundespräsident Heinz Fischer brachte gar einen Staatsgast mit: UN-Generalsekretär Ban Ki Moon, der die österreichische Hauptstadt gut kennt. „Ich erinnere mich gerne an meine Zeit als Botschafter in dieser wunderbaren Stadt.“
Auch Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner unter den Gästen
Das halbe österreichische Kabinett bevölkerte die Logen über dem Ballsaal. In der Nähe drängten sich auch die deutsche Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner und die Vertreter der Kultur- und Sportbranche, gut eingefangen von zahlreichen Fernsehkameras.
Weitere bekannte Namen unter den Gästen: Rekordnationalspieler Lothar Matthäus, Star-Geiger David Garrett, das frühere Top-Model Helena Christensen, Rennfahrer Niki Lauda und die amerikanische Schauspielerin Rosario Dawson. Die Bilanz der Ballorganisatorin Desiree Treichl-Stürgkh: „Wir sind auf dem richtigen Weg.“
Zufrieden war auch der Bauunternehmer Richard Lugner. Im vergangenen Jahr sorgte er mit seinem Gast, Berlusconis Bekannte Ruby, fast für einen Skandal. Die Aufregung um sein diesjähriges Gefolge, Nielsen und Ex-James-Bond-Darsteller Roger Moore, hielt sich dagegen in Grenzen und Lugner war wie euphorisiert von Nielsen: „Sie ist großartig. Für das Interview mit dem ORF hat sie sich extra die Schuhe ausgezogen, damit sie nicht um soviel größer ist als ich.“
Brigitte Nielsen ging der Abend ans Herz
Nielsen imponierte aber nicht nur durch Körpergröße und ihr rosenbesticktes Ballkleid. Sie wusste, was die Österreicher über ihren Höhepunkt der Ballsaison hören wollten: „Es ist eine wunderbares Abend und ich bin voll von Emotionen. Oh mein Gott, mein Herz explodiert.“
Der Ball breitete sich im Opernhaus über viele Stockwerke aus. Kulinarische Alternative zur Champagner- und Austernbar war ein riesiger Würstelstand. Im sechsten Stock konkurrierten DJs mit der Walzermusik. Mehr als 40.000 Blumen sorgten für Farbe. Die billigste Flanierkarte kostete 250 Euro, beste Logen 18.500 Euro.
Nur der französische Operndirektor Dominique Meyer fremdelte noch mit der Vorliebe der männlichen Ballbesucher für Orden. Mit einem Lächeln antwortete er auf die Frage, ob er selber denn keine Auszeichnungen besitze: „Ich habe auch ein paar Orden in einer Schublade liegen. Bei uns in Frankreich ist es aber ein bisschen peinlich, wenn man sie zeigt.“