Nicht alle stempeln brav ab - Schwarzfahren ist ein echtes Problem. Foto: dpa

Schwarzfahren kostet den öffentlichen Nahverkehr in Deutschland schätzungsweise jährlich rund 250 Millionen Euro. Die 40 Euro Strafe deckt noch nicht einmal die Kosten für die Kontrollen. Müssen Schwarzfahrer bald tiefer in die Taschen greifen?

Schwarzfahren kostet den öffentlichen Nahverkehr in Deutschland schätzungsweise jährlich rund 250 Millionen Euro. Die 40 Euro Strafe deckt noch nicht einmal die Kosten für die Kontrollen. Müssen Schwarzfahrer bald tiefer in die Taschen greifen?

 

Berlin - Auch Verkehrspolitiker der großen Koalition wollen die Strafe für Schwarzfahren in Bussen und Bahnen von 40 auf 60 Euro anheben. Der „Bild“-Zeitung sagte die verkehrspolitische Sprecherin der SPD im Bundestag, Kirsten Lühmann: „Die bisherige Geldbuße von 40 Euro deckt nicht einmal die Kosten für die Kontrollen gegen Schwarzfahren.“

Lühmann unterstützt damit die Position von Verkehrsminister Alexander Dobrindt. Der CSU-Politiker hatte am Dienstag die Länder zu einer entsprechenden Initiative im Bundesrat ermuntert.

Nach Schätzungen des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) entgehen den Nahverkehrsunternehmen jährlich bis zu 250 Millionen Euro Einnahmen. Hinzu kommen Kosten von 100 Millionen Euro für den Einsatz von Kontrolleuren.

Der verkehrspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Ulrich Lange, sagte dem Blatt, ein höheres Bußgeld sei „eine Frage der Gerechtigkeit gegenüber denen, die ehrlich zahlen“. Der CDU-Verkehrspolitiker Thomas Jarzombek hält sogar ein Bußgeld von über 60 Euro für möglich. Bemessungsgrundlage solle der Preis für ein Monatsticket sein.