Die Arbeiten dauern bis Oktober. Foto: Stolte

Die Bahn renoviert ihre Aufzüge in Herrenberg. Schwer Gehbehinderte können etwa die Hälfte der Gleise am Bahnhof nicht mehr erreichen.

Die beiden Aufzüge des Herrenberger Bahnhofes stehen still. Die Schächte sind unten mit Bauzaun, oben mit Sperrholzplatten verkleidet. Schicht im Schacht also für die schwer Gehbehinderten, die in Herrenberg Bahn fahren wollen.

Die S-Bahn ist nur noch schwer erreichbar

Bis voraussichtlich Mitte Oktober wird es dauern, bis die beiden Aufzüge gewechselt sind, teilt eine Bahnsprecherin mit. Damit ist ungefähr die Hälfte der Gleise in Herrenberg nicht mehr barrierefrei zugänglich. Benutzen kann man noch das Gleis 1 sowie die Gleise 101 und 102, nicht mehr erreichen können schwer Gehbehinderte die Gleise 2, 3 und 4. Besonderer Nachteil: Die S-Bahn von Stuttgart fährt in der Regel auf Gleis 3 ein – damit ist das wichtigste öffentliche Verkehrsmittel der Region Stuttgart für Gehbehinderte schwer erreichbar.

Hilfe kommt vom Mobilitätsservice

Die Bahn bietet in solchen Fällen ihren Mobilitätsservice an. Einen Tag vor der geplanten Reise kann man sich unter der Nummer 030 /652 128 88 melden, dann will sich der Service um Hilfe kümmern. Sei es, dass der Service eine alternative Route vorschlägt, die dann über Bahnhöfe führt, die noch barrierefrei zu erreichen sind, sei es, dass ein Mitarbeiter vor Ort kommt und den Reisenden hilft, in den Zug einzusteigen, berichtet eine Sprecherin der Bahn.

Dabei sind die Aufzüge im Herrenberger Bahnhof nicht die einzigen, die erneuert werden. Auch am Bahnhof Weil der Stadt werden die Aufzüge am Mittelbahnsteig, sowie am Bahnhofsvorplatz erneuert. „Die Reisenden profitieren künftig von mehr Zuverlässigkeit der Anlagen“, schreibt die Bahn in einer Mitteilung. Auch bei dieser Maßnahme bittet das Unternehmen Betroffene, den Mobilitätsservice zu kontaktieren.

Die Arbeiten in Weil der Stadt haben am Montag, 5. Juni, begonnen und werden voraussichtlich im Frühjahr 2024 abgeschlossen sein. In dieses Vorhaben investieren Bahn und Bund rund 640 000 Euro.