Der Pfützenkeim sorgt einmal mehr für verwaiste Becken in Herrenberg. Foto: Stadt Herrenberg/ 

Einmal mehr macht der Pfützenkeim Badefreuden in Herrenberg einen Strich durch die Rechnung. Weil überhöhte Werte im Wasser gemessen wurden, bleibt das Naturfreibad bis auf Weiteres geschlossen.

Das Schwimmbecken im Herrenberger Naturfreibad ist ab sofort vorsorglich geschlossen, nachdem eine Wasserprobe im Labor erhöhte Werte des Pfützenkeims (Pseudomonas aeruginosa) ergab. Das teilte die Stadt Herrenberg am Freitagnachmittag mit. Hallenbad, Liegewiese und Kleinkindbereich blieben aber weiter zugänglich. Nach der Reinigung und erneuten Kontrolle des Beckenwassers wollen die Stadtwerke das Bad wieder vollständig zum Baden freigeben, heißt es weiter.

„Wir bedauern die Unterbrechung des Badesommers für unsere Gäste und setzen alles daran, dass es möglichst bald mit sicherem und sauberem Badevergnügen im Naturfreibad weitergeht“, betont Stadtwerkeleiter Karsten Kühn. Im Sicherheitskonzept für das Naturfreibad stehe die Gesundheit der Badegäste an oberster Stelle. Deshalb wird das Badewasser in unabhängigen Laboren engmaschig kontrolliert. Aufgrund dessen kam es seit der Eröffnung im Jahr 2015 im Herrenberger Freibad immer wieder zu Zwangspausen im Badebetrieb.

Die Wasserreinigung im Naturfreibad funktioniert ohne Chemie mit einer ausgeklügelten Technik über eine Kombination verschiedener Filtersysteme. Zusätzlich werden dem Becken täglich geringe Mengen Frischwasser zugeführt. Seit dieser Freibadsaison gelten neue Regeln des Gesundheitsamtes, was die Keimbelastung des Badewassers betrifft.

So liegt der Grenzwert für eine Belastung mit dem Pfützenkeim seit diesem Jahr bei zehn Koloniebildenden Einheiten pro 100 Milliliter statt der bisherigen 100 Koloniebildenden Einheiten. Die Wasserprobe vom 12. Juli hat ergeben, dass die Belastung mit dem Bakterium den zulässigen Grenzwert überschritten hat; gemessen wurden dabei 30 Koloniebildende Einheiten. Das nun zu erteilende Badeverbot wird auf Basis einer Wasserqualität vorgenommen, die über acht Jahre als unbedenklich galt.

Wasserqualität hat oberste Priorität

Nach einem Austausch der natürlichen Filteranlage hoffte man, das Problem in den Griff bekommen zu haben. Doch noch immer gibt es vereinzelt Badepausen, in denen der Zugang zum Schwimmbecken gesperrt wird, bis die hohen Anforderungen an die Wasserqualität erfüllt sind. „Bei der Wasserqualität und bei der Sicherheit machen wir keine Kompromisse“, sagt Kühn und bittet um Verständnis für die Einschränkungen im Bad.