Ein normales Kunststofffenster leistet einem Profi wenig Widerstand Foto: dpa

Mit dem Herbst kommen die Einbrecher. Die frühe Dunkelheit erleichtert ihnen das Geschäft. Hausbesitzer können nun mit finanzieller Hilfe des Bundes gegensteuern.

Stuttgart - Im Kampf gegen die Wohnungseinbrüche im Land deutet sich ein Rückschlag an: Mehrere Polizeipräsidien im Land vermelden auf Anfrage unserer Zeitung einen deutlichen Anstieg im November. „Das bewegt sich im zweistelligen Prozentbereich“, sagt etwa Ralf Minet vom Polizeipräsidium Karlsruhe. Vor allem im Enzkreis und entlang der Bahnlinien seien mehrere Tätergruppen aktiv. Auch im Gebiet des Polizeipräsidiums Ludwigsburg „zieht es ordentlich an“, sagt ein Sprecher. Ebenso rechnet man in Reutlingen und in anderen Regionen für den November mit einer Zunahme. Zahlen will die Polizei allerdings noch nicht veröffentlichen.

Bund fördert Investitionen

Über die Jahre gesehen liegt der Anstieg zwar im Trend, denn die lichtarme Jahreszeit erleichtert den Tätern das Geschäft. Allerdings hatte Innenminister Reinhold Gall kürzlich auf die positive Entwicklung im ersten Halbjahr verwiesen. „Angesichts der massiven Steigerung seit 2012 kann das nicht zufriedenstellen“, hält ihm CDU-Innenpolitiker Thomas Blenke entgegen.

Damit Haus- und Wohnungseigentümer sich besser schützen können, vergibt die Bundesregierung seit diesem Donnerstag Zuschüsse für Sicherheitsinvestitionen. Das Bundesbauministerium stellt dafür 30 Millionen Euro bis 2017 zur Verfügung. Bei der KfW-Bank kann das Geld beantragt werden.

Nach Ansicht des Bochumer Kriminologen Thomas Feltes mangelt es vor allem in Sozialwohnungen an technischem Einbruchschutz. Villenviertel seien weniger einbruchsgefährdet als Gebiete mit sozialem Wohnungsbau, sagte der frühere Rektor der Polizeihochschule Baden-Württemberg.