Der tödliche Messerangriff hatte für Bestürzung gesorgt (Archivbild). Foto: dpa/Daniel Bockwoldt

Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein starten nach dem tödlichen Messerangriff bei Brokstedt eine gemeinsame Initiative zu Konsequenzen. Die Hintergründe.

Nach dem tödlichen Messerangriff in einem Zug bei Brokstedt nördlich von Hamburg starten Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein eine gemeinsame Initiative zu Konsequenzen. Beide Landesregierungen wollen sich auf der Justizministerkonferenz Ende Mai in Berlin für eine bessere Datengrundlage zum Komplex Messerangriffe einsetzen, wie das Justizministerium in Kiel am Dienstag mitteilte. Zuvor hatte das „Flensburger Tageblatt“ berichtet.

„Wir brauchen ein verlässliches Lagebild, um die Kriminalitätsentwicklung bei Messerangriffen besser zu verstehen und eventuelle Konsequenzen hieraus zu ziehen“, sagte Schleswig-Holsteins Justizministerin Kerstin von der Decken (CDU). Nach Angaben des Ministeriums gibt es weder ein genaues Bild von der Zahl der Gewalttaten mit Messern noch von den juristischen Folgen der Taten.

Am 25. Januar hatte in der Nähe von Brokstedt eine Attacke in einem Regionalzug zwischen Kiel und Hamburg für Entsetzen gesorgt: Der Palästinenser Ibrahim A. soll Fahrgäste mit einem Messer angegriffen und zwei Menschen getötet haben. Fünf weitere wurden verletzt. Knapp eine Woche zuvor war der 33-Jährige aus der Untersuchungshaft in Hamburg entlassen worden.