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Steuersünder plagt plötzlich das Gewissen: auch im Land häufen sich die Selbstanzeigen.

Fellbach/Stuttgart - Angesichts eines möglichen Ankaufs von Steuersünder-Daten aus der Schweiz durch die Behörden häufen sich die Selbstanzeigen auch in Baden-Württemberg. Zwischen dem 5. und 16. Februar seien 566 Selbstanzeigen im Zusammenhang mit Kapitalanlagen in der Schweiz eingegangen, sagte Landesfinanzminister Willi Stächele (CDU) am Mittwoch in Stuttgart. "Die geschätzte Höhe der nacherklärten Kapitalerträge liegt insgesamt bei etwa 85 Millionen Euro."

Die Landesregierung von Baden-Württemberg entscheidet möglicherweise in der kommenden Woche über den Ankauf der angebotenen CD mit Daten angeblicher Steuersünder. Die Entscheidung solle "allerspätestens bei der konstituierenden Sitzung des Kabinetts" am 1. März fallen, sagte Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) in Fellbach bei Stuttgart. Er befürworte einen Ankauf, sofern "man es rechtssicher machen kann".

Baden-Württemberg war Anfang Februar für 500.000 Euro eine CD mit 1700 Namen mutmaßlicher Steuerhinterzieher angeboten worden. Daraufhin bahnte sich in der Koalition aus CDU und FDP ein Krach an. Während Landesjustizminister Ulrich Goll (FDP) sich gegen einen Ankauf wehrt, ist Finanzminister Stächele zum Kauf entschlossen.