Innenminister Thomas Strobl stellte den neuen neuen Verfassungsschutzbericht vor. Foto: dpa/Bernd Weißbrod

Verfassungsfeinde haben in Baden-Württemberg 2020 deutlich weniger Straf- und Gewalttaten verübt. Nun allerdings melden sie sich mit voller Wucht zurück. Die Pandemie birgt aber noch ganz andere Gefahren für die Demokratie.

Nach einem Rückgang im Corona-Jahr 2020 ist die Zahl linksextremistischer Straftaten im Südwesten zuletzt deutlich gestiegen. Der Geheimdienst verzeichnete im vergangenen Jahr 659 solcher Straftaten im Land, 2020 waren es noch 455 - eine sprunghafte Steigerung von knapp 45 Prozent.

Das steht im neuen Verfassungsschutzbericht, den Innenminister Thomas Strobl (CDU) am Donnerstag in Stuttgart vorstellte. 2019 waren es 486 linksextremistische Straftaten. Die Gewalttaten in dem Bereich stiegen von 59 auf 62 Fälle im vergangenen Jahr. Der linksextremistischen Szene in Baden-Württemberg werden derzeit 2790 Personen zugerechnet, darunter 860 gewaltbereite.

Die Angriffe von Rechtsextremisten hingegen blieben weitgehend konstant: Der Verfassungsschutz verzeichnete im vergangenen Jahr 1482 Straftaten in dem Bereich, 2020 waren es 1479.