Auch im Nachbarland Bayern jagt die Bundespolizei Schleuser. Foto: dpa

147 Ermittlungsverfahren gegen mutmaßliche Schleuser wurden im ersten Halbjahr 2015 eingeleitet – doch nur selten kommt die Polizei weiter. Bisher landete nur ein Schleuser hinter Gittern.

Stuttgart - In Baden-Württemberg geraten immer mehr Schleuser ins Visier der Ermittler. Im ersten Halbjahr seien 147 Ermittlungsverfahren gegen mutmaßliche Schleuser eingeleitet worden, sagte ein Sprecher des Justizministeriums am Freitag in Stuttgart.

Im gesamten Vorjahr seien es 252 Fälle gewesen. Nur selten münden die Ermittlungen in einem Haftbefehl: Ende Juni saß ein mutmaßlicher Schleuser im Südwesten im Gefängnis.

Im benachbarten Bayern sieht die Situation wesentlich dramatischer aus. Mehr als 600 Menschen sitzen dort wegen Schleusungsverdachts in Untersuchungshaft. In Passau, der ersten deutschen Stadt auf einer der zwei Hauptflüchtlingsrouten aus den Kriegsgebieten des Mittleren Ostens, wird mittlerweile der Platz im Gefängnis knapp.