Hohe Zinsen und teure Materialien: Die Baubranche in Baden-Württemberg hat wenig Hoffnung, dass sich die Lage in den kommenden Monaten verbessert.
Vor allem bei Aufträgen für den Wohnungsbau sieht es düster aus: Die Bauwirtschaft im Südwesten hat einen verhaltenen Ausblick auf die Geschäfte in diesem Jahr gegeben. „Wir haben in den letzten Monaten schwierige Zeiten erlebt und die werden vermutlich noch etwas dramatischer werden“, sagte der Präsident der Landesvereinigung Bauwirtschaft Baden-Württemberg, Bernhard Sänger, am Dienstag in Stuttgart. Der Wohnungsbau befinde sich seit Jahresbeginn im freien Fall und verzeichne einen existenziellen Auftragseinbruch, sagte Sänger laut Mitteilung.
Aufträge gehen zurück
Das Bauhauptgewerbe erwirtschaftete nach Verbandsangaben im ersten Halbjahr Umsätze in Höhe von knapp 7,2 Milliarden Euro. Das seien nominal zwar 8,1 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, preisbereinigt sei das aber ein Minus von 3,2 Prozent. Die Auftragseingänge seien real um 9,4 Prozent zurückgegangen. Bis zum Jahresende rechnete der Verband mit einer weiter sinkenden Nachfrage und einem realen Rückgang des Umsatzes von zwei bis drei Prozent.
Bauunternehmen und Bauherren litten zudem nach wie vor unter stark gestiegenen Material- und Energiekosten, hohen Bauzinsen und fehlenden staatlichen Förderprogrammen.