Nach der Hitze die Unwetter: Der Deutsche Wetterdienst warnt vor schweren Gewittern in Baden-Württemberg. Manch Freilicht-Event wurde sicherheitshalber abgesagt.
Erst stöhnten die Menschen über Hitze, dann drohten schwere Unwetter: Nach mehreren teils heftigen Gewitterfronten in den vergangenen Tagen warnte der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Donnerstag mehrmals vor teils schweren Gewittern in Baden-Württemberg. Manch Freilicht-Event wurde sicherheitshalber abgesagt, darunter im Raum Ulm ein Konzert der Musikerin Ayliva und in Radolfzell am Bodensee (Kreis Konstanz) der Abendmarkt.
„Man sollte heute auf jeden Fall aufpassen mit Unternehmungen, die außerhalb des Hauses sind“, sagte Clemens Steiner vom DWD. Außerdem sei es ratsam, sein Auto in die Garage zu fahren, um es zu schützen. Gegenstände im Freien sollten gesichert werden.
Unwetterwarnungen wurden am Abend vom DWD erneut für die Regierungsbezirke Karlsruhe, Stuttgart, Freiburg und Tübingen herausgegeben. In der ersten Nachthälfte sollte das Unwetter nach Bayern abziehen. Dem Lagezentrum im Stuttgarter Innenministerium lagen am Abend noch keine Meldungen über mögliche Schäden vor. „Wir beobachten die Lage“, sagte ein Sprecher.
Einschränkungen bei der Bahn
Wegen des Unwetters kommt es im Regionalverkehr der Deutschen Bahn (DB) in Baden-Württemberg zu Beeinträchtigungen. Das meldet die DB auf ihrer Webseite. Betroffen sind demnach der Regionalexpress 7 zwischen Karlsruhe und Basel und die Regionalbahn 27 zwischen Freiburg und Basel. Der Zugverkehr sei eingestellt worden, es gebe keinen Ersatzverkehr mit Bussen.
Laut DWD sind bei solchen Lagen schwere Schäden an Gebäuden möglich. Bäume könnten entwurzelt werden und Dachziegel, Äste oder Gegenstände herabstürzen. Auch drohten Überflutungen von Kellern und Straßen sowie örtliche Überschwemmungen an Bächen und kleinen Flüssen. Zudem könnten Erdrutsche auftreten.
Sturmschäden im Kreis Ravensburg
Ein Unwetter im Kreis Ravensburg hatte am Mittwoch für mehrere Sturmschäden gesorgt. In Altshausen sperrten die Einsatzkräfte kurzzeitig eine Bahnstrecke, weil der Sturm ein Blechdach auf die Schienen wehte und dabei ein Spannseil traf, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Bei dem Seil handelte es sich aber nicht um eine Hochspannungsleitung, so dass die Bahn bald wieder fahren konnte. An dem Gebäude entstand ein Schaden von rund 40 000 Euro.
Verantwortlich für die Wetterlage zeichnet nach Angaben des Meteorologen Sebastian Schappert vom DWD das Tief „Lambert“. Es zieht über Spanien hinweg nach Frankreich und überquert am Donnerstag Deutschland von West nach Ost.