In Bayern bereiten Wildschweine Probleme – Baden-Württemberg hat dieses Problem weitgehend unter Kontrolle Foto: dpa

Während man in Bayern nicht weiß, wie man der wachsenden Zahl an Wildschweinen Herr werden soll, hat Baden-Württemberg das Problem weitgehend unter Kontrolle. Das behaupten zumindest die Verantwortlichen.

Stuttgart - Während man in Bayern nicht weiß, wie man der wachsenden Zahl an Wildschweinen Herr werden soll, hat Baden-Württemberg das Problem weitgehend unter Kontrolle. Das behaupten zumindest die Verantwortlichen.

Viele Wildschweine schaden der Landwirtschaft, da sie die Äcker verwüsten. Auch gehen die Tiere in die Ortschaften und gefährden den Verkehr. Diesen Winter musste sogar das Autobahnkreuz Weinsberg an einem Wochenende gesperrt werden.

In Bayern werden seit Jahren zu wenige Tiere geschossen, weswegen die Zahlen dort dramatisch gestiegen sind. Der bayrische Agrarminister Helmut Brunner warnte kürzlich davor, dass diese Entwicklung aus dem Ruder laufen könnte. Auch hier zu Lande steigt die Zahl der Wildschweine kontinuierlich an, was durch die steigenden Abschuss-Zahlen deutlich wird: Wurden im Winter 1990/91 etwa 10 000 Tiere erlegt, waren es 2012/2013 bereits 70 000 Tiere – so viele wie noch nie.

Die Vergrößerung des Bestands verursacht in den meisten Regionen Baden-Württembergs keine Probleme. Laut Erhard Jauch, dem Geschäftsführer des Landesjagdverbands, liegt das daran, dass „in Baden-Württemberg schon seit einiger Zeit mit weniger Jägern mehr Wildschweine als in Bayern erlegt werden“. Und zwar dank „revierübergreifender Drückjagden“, die sich in Bayern noch nicht durchgesetzt hätten. Dort sind laut Jauch hauptsächlich Einzeljagden üblich. Auch habe in Bayern „der Dialog zwischen Landwirten, Jägern und Behörden bisher nicht im erforderlichen Maß stattgefunden“. Im Südwesten hingegen hat das Land bereits 2008 Empfehlungen für die gemeinsame Jagd gegeben sowie einen engeren Austausch der Behörden angeregt. Dort, wo dies beherzigt werde. habe man mit Wildschweinen keine Probleme, sagt sagt Bernhard Panknin, der Leiter des für die Jagd zuständigen Fachbereichs bei ForstBW im Landwirtschaftsministerium.

Das Land plane zudem, dass Landwirte künftig „einen Teil des Risikos bei Maisanbau selbst tragen müssen“, so Panknin. Wildschweine essen gern Mais und verstecken sich auch oft in Maisfeldern. Für Bauern ist Maisanbau lukrativ. Die neue Regelung soll Landwirte zur gemeinsamen Schadensvorsorge mit den Jägern anregen.