Viele Stolperfallen sind auf den Gehwegen zu sehen. Foto: Janey Schumacher

Zahlreiche Schlaglöcher auf den Wegen sind eine Gefahr für ältere Besucherinnen und Besucher. Bezirksbeirat fordert eine zeitnahe Beseitigung.

Bad Cannstatt - Totensonntag und Volkstrauertag: Im November wird der Toten gedacht, weshalb er im Volksmund gerne auch als Trauermonat bezeichnet wird. Doch Besucherinnen und Besucher des Steigfriedhofs müssen aufpassen: Viele Wege sind mit Schlaglöchern übersät. An vielen Stellen hat sich auch der Belag bereits gewölbt und teilweise zeigen sich hier schon tiefe Risse. Gefährliche Stolperfallen, vor allem für Menschen, die mit Rollator unterwegs sind. Was noch erschwerend hinzukommt: Viele Löcher sind erst gar nicht zu sehen, da sie vom Laub bedeckt sind.

SPD fordert schnelle Lösung

Die SPD-Bezirksbeiratsfraktion fordert die Verwaltung auf, die gefährlichen Stolperfallen, die zudem auch nicht schön sind, zeitnah zu beseitigen. Nach Meinung der Cannstatter Sozialdemokraten könnte eine schnelle Lösung der sogenannte „gebrauchsfertige Kaltasphalt“ sein. Ein unkompliziertes Verfahren, um Frostaufbrüche und Schlaglöcher bis zu einer gewissen Größe einfach und kostengünstig auszubessern. Dem SPD-Antrag auf Bereitstellung von Haushaltsmitteln für die zeitnahe Beseitigung der Stolperfallen auf dem Steigfriedhof stimmte der Bezirksbeirat zu.

Älteste Begräbnisstätte

Der Steigfriedhof wurde erstmals um 600 namentlich erwähnt und gilt damit als die älteste Begräbnisstätte der Landeshauptstadt. Er wurde vermutlich von den Franken zusammen mit der Urkirche St. Martin erbaut, welche noch bis in das 14. Jahrhundert das kirchliche Zentrum der Gemeinden Altenburg und Byre darstellte. In der Mitte des 16. Jahrhunderts wurde der Steigfriedhof mitsamt der Kirche St. Martin in die damals noch selbstständige Gemeinde Cannstatt eingegliedert. Die Urkirche wurde aufgrund ihres Zustands abgerissen und andernorts neu errichtet, der Friedhof blieb jedoch an seinem ursprünglichen Platz. Durch all diese Jahre hinweg blieb der Steigfriedhof stets für den Bestattungsbetrieb geöffnet und gilt daher als die älteste, am längsten durchgängig genutzte Friedhofsanlage Stuttgarts.

Seit 1923 Ehrendenkmal

Grundsätzlich zeichnet sich der Steigfriedhof durch streng geometrisch gezogene Friedhofswege und Grabfelder aus. In der Nähe des Haupteingangs befindet sich neben dem Verwaltungsgebäude eine Aussegnungshalle für Trauer- und Bestattungsfeiern. Auf dem Gelände des Steigfriedhofs wurde 1923 ein Ehrendenkmal für die gefallenen Soldaten des Ersten Weltkriegs vonBildhauer Emil Kiemlenerrichtet.

Der Steigfriedhof grenzt im Norden an den Israelitischen Friedhof, der auf der anderen Straßenseite liegt. Dieser wurde 1873 für den Bestattungsbetrieb eröffnet und 1945 wieder geschlossen. Er wird weiterhin von der Verwaltung des Steigfriedhofs betreut. Der Israelitische Friedhof ist einer von vier jüdischen Friedhöfen in Stuttgart.