Symbolbild Foto: Pascal Thiel

Das interkommunale Gewerbegebiet Lerchenäcker auf Backnanger und Aspacher Markung ist nahezu komplett bebaut. Jetzt soll der dritte Abschnitt erschlossen werden, inklusive einer zweiten Zufahrt von der B 14.

Backnang - Das interkommunale Gewerbegebiet Lerchenäcker, auf den Markungen von Backnang und Aspach gelegen, hat sich nach großen Anlaufschwierigkeiten zu einem Erfolgsmodell entwickelt. Zunächst waren die Parzellen nur sehr schleppend verkauft worden. Seit ein paar Jahren aber sind die Grundstücke direkt an der B 14 bei den Firmen heiß begehrt.

Deshalb hat der Gemeinderat jetzt gegen die Stimmen der Grünen beschlossen, für den seit langem anvisierten dritten Bauabschnitt der Lerchenäcker eine zweite Zufahrt zu bauen. Die Backnanger Vertreter in der Versammlung des Verbands, der das Gewerbegebiet betreibt, wurden beauftragt, zusammen mit ihren Aspacher Kollegen entsprechend abzustimmen. Die Erschließungsarbeiten für das Areal inklusive der Zufahrt, der Straßen und der Fußwege, der Kanalisation sowie der Gas- und Wasserleitungen kosten voraussichtlich knapp sechs Millionen Euro. Die Bauarbeiten sollen in diesem Juni beginnen, das Areal soll nach etwa einem Jahr erschlossen sein.

Eric Bachert (Grüne) geißelte die „rot-schwarze Betonmischer-Fraktion“ im Gemeinderat, die sich aus seiner Sicht zu wenig für den Naturschutz einsetzt. Der Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) konterte die Attacke und erklärte, die Stadt müsse das Geld, das sie für Eidechsen, Wildbienen und Biotope ausgebe, erst mal einnehmen – und das gelinge nur, wenn sich Unternehmen ansiedelten, die Gewerbesteuern bezahlten.

Die SPD-Stadträtin Pia Täpsi-Kleinpeter sagte, sie habe den Eindruck, Backnang verkaufe die Grundstücke zu günstig, es entstehe ein Defizit. Der Kämmerer Siegfried Janocha wies das zurück. Der Zweckverband sei zwar mit 20 Millionen Euro Minus gestartet. Ende 2015 hätten die Bauabschnitte eins und zwei aber im Plus gelegen. Momentan werde zwar wieder investiert, doch auch der dritte Abschnitt werde mindestens kostendeckend vermarktet.

Heinz Franke (SPD) erinnerte an die kontroversen Debatten in den 1990er-Jahren, weil „wertvolle Ackerflächen“ verloren gingen. Die Lerchenäcker seien aber ein großer Erfolg, weil Arbeitsplätze gesichert und geschaffen worden seien.