Das künftige Baugebiet Azenberg-Areal liegt reizvoll zwischen Talkessel und Halbhöhenlage - das verspricht ein zentrumsnahes, aber dennoch ruhiges Wohnen. In unserer Bildergalerie zeigen wir die Entwürfe der Preisträger sowie die Entwürfe mit Anerkennung. Foto: Google Maps/StN-Bearbeitung: Lange

Dem Azenberg-Areal im Stuttgarter Norden steht der Wandel vom ehemaligen Forscher-Standort zum citynahen Wohnquartier in reizvoller Lage bevor. Die Suche nach dem Architekten, der die Wohnungen planen darf, geht aber in die nächste Runde. Die Entscheidung fällt im Januar.

Stuttgart - Dem Azenberg-Areal im Stuttgarter Norden steht der Wandel vom ehemaligen Forscher-Standort zum citynahen Wohnquartier in reizvoller Lage bevor. Die Suche nach dem Architekten, der die Wohnungen planen darf, geht aber in die nächste Runde.

Das Preisgericht im Architekten-Wettbewerb für das Azenberg-Areal war durchaus angetan von der Qualität der Entwürfe. Aber nach Auffassung der Jury bergen auch die Arbeiten der drei Preisträger noch Verbesserungsmöglichkeiten – „deshalb schickten wir sie nach der elfstündigen Beratung in ein Rigorosum, um die Potenziale zu heben“, sagte der Jury-Chef Wolfgang Riehle. Die Folge: Die Entscheidung kann erst im Januar fallen. Verbesserungen erhoffen sich die Jury und die Heidelberger Epple Projekt-GmbH als Bauherrin sowohl bei städtebaulichen, wie auch bei wirtschaftlichen Aspekten, bei der Fassadengestaltung und den Grundrissen.

Die Zweitplatzierten (die Architekten Kühn/Malvezzi in Berlin) oder auch die Drittplatzierten (die Stuttgarter Arbeitsgemeinschaft Fiedler, Riebelmann, Schreiner) könnten als Gewinner aus dem Stechen um den Planungsauftrag hervorgehen. Das Büro Baumschlager, Hutter & Partner in Dornbirn hätte dann trotz erstem Preis das Nachsehen. Die drei Arbeitsgemeinschaften setzten sich gegen weitere 15 Mitbewerber durch. Darunter waren renommierte Büros in Stuttgart und im übrigen Bundesgebiet. Auch das belegt, dass sich das Gelände als unerwartet schwierig erwies, wie Städtebaubürgermeister Matthias Hahn feststellte. Riehle sprach gar von „vielen Tücken“.

Das Siegerbüro setzte auf vier Gebäude entlang der Seestraße und zwei Gebäude in zweiter Reihe. Das höchste hat sechs Etagen über der Erde. „Das bedeutet relativ kräftige und dafür etwas weniger Einzelgebäude“, sagte Riehle bei der Vorstellung des Wettbewerbsergebnisses. Deshalb blieben in dieser Planskizze besonders große Grünräume und „eine hohe Qualität der privaten und halböffentlichen Räume“ übrig. Der zweite Preisträger hatte Gebäude mit hohen Fenstern für viel Tageslicht vorgeschlagen, jedoch neun Gebäude auf die Planfläche von 10.000 Quadratmetern verteilt, die zu 40 Prozent bebaut werden darf.

Hotel oder Boardinghouse im Inneren des Ex-Gesundheitsamts

Der dritte Preisträger geriet mit der Idee, an der Seestraße vier identische Gebäude anzubieten, etwas ins Hintertreffen.

Recht gut versuchten die Büros nach Hahns Meinung, mit der Platzierung dem Schattenwurf eines benachbarten Hochhauses auszuweichen: des Dozentenhauses der Uni Stuttgart. Beim früheren Landesgesundheitsamt, das anders als die ehemaligen Gebäude des Max-Planck-Instituts erhalten werden muss, wollten mehrere Teilnehmer eine Art von Platz schaffen. Im Inneren des Ex-Gesundheitsamts konnten sich manche ein Hotel oder Boardinghouse vorstellen. „Gefühlsmäßig“ glaube er aber nicht, dass es dazu komme, sagte Geschäftsführer Andreas Epple. Dieser Altbau vor allem ist für private Baugemeinschaften vorgesehen. Ein historischer Hörsaal im Innern des Kulturdenkmals muss erhalten werden. Er wäre als Veranstaltungssaal denkbar, meinte Co-Geschäftsführer Hermann Stegschuster. Er erwartet sich von dem Projekt moderne Stadtarchitektur mit einem Mix von Wohnungen zwischen 80 und 140 Quadratmetern.

Hahn ist jetzt schon „zufrieden mit dem, was sich hier anbahnt“. Es passe in den Plan, „in vielen Schritten die Stadt zu ihrem Vorteil umzubauen“. Die Firma Epple habe viel einschlägige Erfahrung. Sie will, wie Andreas Epple sagte, künftig „permanent“ in Stadt und Region Stuttgart tätig sein. Auch Epple zeigte sich zuversichtlich: „Das neue Quartier wird einen eigenen Charakter haben und sich trotzdem einfügen.“

Unsere Bildergalerie zeigt die Entwürfe der Preisträger sowie die Entwürfe mit Anerkennung.